Projekt sorgt für Aufregung
Umwidmung für Bauvorhaben erhitzt die Gemüter
In Hainburg an der Donau soll eine Umwidmung bezüglich eines Bauvorhabens stattfinden, welches die üblichen Ausmaße spürbar überschreitet.
HAINBURG. Bei dem Projekt handelt es sich um einen Bildungscampus auf Grundstücken von insgesamt ca. 80 000 m2. 1300-1500 Studierende sowie Lehrpersonal sollten dort einen Platz in einer kombinierten Bildungs- und Wohnanlage finden.
Bildung und Wohnen
Die Umwidmung betrifft einerseits das jetzige Sondergebiet Kaserne (ca. 46.000 m²) welches zum Sondergebiet Bildungscamps und Wohnen werden soll.
Der zweite Teil, der Exerzierplatz, ist im Moment Grünland und Sportgebiet (ca. 33.000 m²) – hier soll das Sondergebiet Gymnasium und Kindergarten sowie längerfristig auch Wohngebiet bzw. "Konversionsfläche" entstehen. Teile der Grundstücke werden rückgewidmet. Im lokalen Kontext mit ca. 7.000 Einwohnern und der Altstadt von ca. 30. 000 m² kann man von einer beträchtlichen Änderung sprechen.
In Anbetracht eines solch gravierenden Eingriffs in das städtebauliche Gefüge würden sich viele Bewohner Bürgerbeteiligung - z.B. in Form einer Diskussion mit Städtischen Mitarbeitern - wünschen. Seitens der Stadtgemeinde ist dies nicht vorgesehen. Zwar steht die Einsicht in die Akten und die Option der Stellungnahme jedem zur Verfügung, die Information, dass es sich um Umwidmungen für einen Bildungscampus von 80 000 m2 handelt, findet man jedoch auf der Stadt-Webseite erst nach genauerer Nachforschung.
Die 6-wöchige Frist für die Stellungnahme zur Umwidmung ist gerade ausgelaufen. Durch die Umwidmungen und deren Bestätigung vom Land binnen weiteren vier Wochen werden Änderungen legitimiert und Rahmen für die Bautätigkeit fixiert.
"Im öffentlichen Diskurs Anfang des Jahres wurde über Bildungseinrichtungen und die dazu nötigen Unterkunftskapazitäten gesprochen. Nach Einsicht der Akten ergibt sich aber ein anderes Verhältnis zwischen Bildung und Wohnen. Vor allem die Geschossflächenzahl 5,0 auf dem Gebiet BKN-5,0-A1 (reines Wohngebiet) würde bei jetzigem Entwurf 10- bis 11-stöckige Bauten erlauben. In einer Altstadt mit historischer Stadtmauer bewegt man sich hier in einer sensiblen Zone"
, so Architekt Peter Sedlak.
Ein Spezialbegriff
Es entstehen sogenannte "Konversionsflächen": im Moment Grünland, welches jedoch in weiterem ca. 20Jahre-Horizont weiter verbaut wird; vorgesehen ist Wohnbau. Gegenüber der von Jänner bis März 2023 präsentierten Form der Bebauung (Visualisierungen), wird die "Konversionsfläche" offiziell als Grünfläche dargestellt (wie auf offiziellem Lageplan).
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.