Covid-19-Maßnahmen in Spitälern und Pflegeheimen
Corona-Schnelltests für Besucher
LH Hans Peter Doskozil und Soziallandesrat Leonhard Schneemann präsentierten neuen Maßnahmen, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen.
BURGENLAND. „Die Zahlen steigen massiv, das ist grundsätzlich besorgniserregend“, sagte LH Hans Peter Doskozi, der die „Dramatik der Situation“ anhand der Bettenkapazität in den Intensivstationen darlegte. „Von den 52 Intensivbetten, sind fünf mit Covid-Patienten belegt, 16 Intensivbetten sind noch frei. Der Gesundheitsbetrieb muss aber weitergehen, der bleibt ja nicht stehen“, so der Landeshauptmann.
Corona-Schnelltest kostet 5 Euro
Die neuen Maßnahmen gelten vor allem dort, wo sich Risikopatienten aufhalten. Demnach ab 29. Oktober der Besuch in Altenwohhn- und Pflegeheimen nur mehr nach einem Corona-Schnelltest erlaubt. Dieser Test wird vorort angeboten, kostet 5 Euro und ist nach rund 20 Minuten ausgewertet. „Dann wird es möglich sein, seine Angehörigen einmal in der Woche für eine Stunde zu besuchen“, so Doskozil.
Ein Besuch ist auch ohne Schnelltest möglich, allerdings nur wenn Begegnungszonen vorhanden sind, wo Bewohner und Besucher durch eine Glaswand getrennt sind.
Die Besuchsregelung mit dem erforderlichen Corona-Schnelltest gilt auch für die Spitäler. Ausgenommen sind Ambulanzpatienten. Allerdings müssen die Krankenhäuser dafür sorgen, dass eine räumliche Trennung zwischen der Ambulanz und dem stationären Bereich erfolgt.
Soldaten helfen beim Contact Tracing
Eine weitere Maßnahmen betrifft das Contact Tracing, das ab Mitte November zentralsiert wird, um die Bezirkshauptmannschaften zu entlasten. „Außerdem werden dafür 15 Soldaten vom Österreichischen Bundesheer angefordert.
Großflächiges Screening am 3. November
Soziallandesrat Leonhard Schneemann kündigte für den 3. November ein großflächiges Screening – mit insgesamt 5.920 Tests – in Pflegeheimen und Krankenhäusern an. Bei den bisherigen rund 5.200 Tests in Altenwohn- und Pflegeheimen gab es 71 bestätigte Covid-Fälle. Davon allein zuletzt 54 im Haus St. Vinzenz in Pinkafeld. Auslöser dieses Clusters war laut Schneemann ein Angehöriger eines Bewohners im Bereich betreutes Wohnen.
„Keine Polizei im Wohnzimmer“
Auf die Frage, ob die Polizei auch im privaten Bereich Corona-Regeln kontrollieren soll, meinte Doskozil: „Die Polizei im Wohnzimmer brauchen wir nicht, das ginge für mich zu weit und wäre unverhältnismäßig.“
Allerdings appellierte der Landeshauptmann an die Bevölkerung, nun an das Gemeinwohl zu denken. „Es darf keine einziger Geburtstag, keine einzige Hochzeit oder keine einzige persönliche Hochzeit so wichtig sein, als dass man Gefahr läuft, die Gesundheit anderere Menschen zu gefährden oder im Extremfall den Tod anderer Menschen zu verursachen.“
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