Corona-Virus Fälle im Burgenland
„Die erkrankte Familie gab an, keine Kontakte in Kittsee gehabt zu haben“
Die vierköpfige slowakische Familie, die positiv auf das Virus COVID-19 getestet wurde, hatte offenbar keine sozialen Kontakte in der Gemeinde Kittsee. Die beiden Kinder besuchen auch keine Schule in Österreich.
KITTSEE/EISENSTADT. „Derzeit befindet sich die Familie in ihrem Ferienhaus in Kittsee in häuslicher Quarantäne, die zumindest 14 Tage dauert“, informierte Brigitte Novosel, Sprecherin der „Koordinationsstabes Coronavirus“.
Nicht in Kittsee unterwegs
„Die Familie gab an, keine sozialen Kontakte in der Gemeinde Kittsee gehabt zu haben. Sie war auch nicht in der Gemeinde unterwegs. Auch die schulpflichtigen Kinder besuchen keine Schule in Österreich, sondern in der Slowakei. Beide Ehepartner sind in der Slowakei berufstätig“, so Novosel.
Laufende Überwachung des Gesundheitszustandes
Der Gesundheitszustand der Familie wird laufend überwacht. Sollte sich dieser verschlechtern, würden die Familienmitglieder in das Krankenhaus Oberpullendorf gebracht werden. „Das Krankenhaus Oberpullendorf ist für diese Fälle vorbereitet. Es gibt dort eine eigene Station, wo die Patienten isoliert von den anderen Patienten behandelt werden können“, sagte Novosel.
Kontaktpersonen gesucht
Derzeit werden Kontaktpersonen ausfindig gemacht. Bekannt ist bislang eine Kontaktperson in Österreich, die sich aber derzeit nicht im Burgenland befindet. „Eine Hauptlast der Aufklärung haben die slowakischen Behörden zu tragen, weil sich die Kontaktpersonen großteils in der Slowakei befinden werden“, so Landesamtsdirektor Roland Reiter.
Seit 28. Februar wieder in Kittsee
Wie bereits berichtet, befand sich die Mutter vor kurzem bei einem internationalen Kongress in Boston. Seit 28. Februar war sie wieder in Kittsee, einen Tag danach zeigte sie erste Symptome und wurde dann auch informiert, dass sie bei dem Kongress Kontakt mit COVID-19-Erkrankten hatte. Unmittelbar danach wurde auch der Ehemann und die Kinder angesteckt.
37 Verdachtsfälle im Burgenland
Für Landesamtsdirektor Roland Reiter waren die ersten Corona-Virus Fälle im Burgenland keine Überraschung. Wir hatten aufgrund der Situation in den anderen Bundesländern stündlich damit gerechnet.“ Aktuell gab es im Burgenland 37 Verdachtsfälle, vier sind nun positiv gewesen, bei weiteren vier Fälle wartet man noch auf die Ergebnisse.
Der Fall Kittsee bedeutet für das Land keine Änderung in der Vorgehensweise. „Der Koordinationsstab in Eisenstadt ist mit allen Experten besetzt und ist in ständigem Austausch mit Behörden, Rettungsorganisationen und Krankenhäusern. Auch in allen Bezirken wurden eigene Behördenstäbe eingerichtet“, so Reiter.
Keine Änderung gibt es auch in den Empfehlungen an die Bevölkerung: Im Verdachtsfall nicht zum Hausarzt oder ins Krankenhaus gehen, sondern die kostenlose Gesundheits-Hotline 1450 anrufen.
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