Verkehrsbilanz
Nur zwei Bezirke erreichen das Ziel „null Verkehrstote“
Nach der historisch niedrigsten Anzahl an tödlichen Verkehrsunfällen im Vorjahr, ist die Zahl der Verkehrstoten heuer im Burgenland leider gestiegen. Nur die beiden Bezirke Eisenstadt-Umgebung und Jennersdorf können heuer das Ziel „null Verkehrstote“ noch erreichen, wie eine aktuelle Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) zeigt.
BURGENLAND. Im Burgenland ist – so wie österreichweit – die Zahl der Verkehrstoten heuer gestiegen, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Diese Woche kam im Bezirk Güssing die Lenkerin eines Klein-Transporters bei einem Frontal-Zusammenstoß mit einem Lkw ums Leben. Die Frau war heuer bereits das 19. Todesopfer des Straßenverkehrs. Im gesamten Vorjahr kamen acht Menschen bei Verkehrsunfällen im Burgenland ums Leben, im Jahr 2020 waren es 18, im Jahr 2019 32 und im Jahr 2018 waren es 13.
Die meisten Verkehrstoten im Bezirk Neusiedl
„Es gibt nur eine akzeptable Anzahl an Verkehrstoten und die ist null“, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. „Diesem Ziel gilt es mit Hilfe von Verkehrssicherheitsmaßnahmen so nahe wie möglich zu kommen.“ Erfreulich für das Burgenland: Die beiden Bezirke Eisenstadt-Umgebung und Jennersdorf können heuer so wie im Jahr 2021 das Ziel „Null Verkehrstote“ erreichen, macht der VCÖ aufmerksam. Die meisten Verkehrstoten verzeichnet heuer der Bezirk Neusiedl am See mit neun.
Maßnahmen zur Verkehrssicherheit
„Die Verkehrssicherheit wird von vielen Faktoren und Beteiligten ab. Wichtige Faktoren sind unter anderem die Geschwindigkeit, die Aufmerksamkeit und die Verkehrsmittelwahl. Maßnahmen in diesen Bereichen tragen viel dazu bei, die Zahl der Unfälle zu reduzieren“, so Gratzer.
Tempo 80 statt 100
Ein hohes tödliches Unfallrisiko besteht auf Freilandstraßen. Hier ist, wie zahlreiche Beispiele in Österreich und international zeigen, Tempo 80 statt 100 besonders wirksam, um schwere Unfälle zu reduzieren, so der VCÖ in einer Aussendung. Für den Radverkehr ist zudem eine gute Rad-Infrastruktur essentiell. Zwischen Wohnsiedlungen und dem nächstgelegenen Ortsgebiet sind baulich getrennte Radwege besonders wichtig.
Öffentliche Verkehrsmittel
Auch der Umstieg vom Auto oder Motorrad auf öffentliche Verkehrsmittel erhöht die Verkehrssicherheit. Deshalb ist ein gutes Angebot an Bahn- und Busverbindungen auch ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit. In den Regionen können Anrufsammeltaxis und Discobusse am Wochenende viele schwere Unfälle verhindern und Menschenleben retten. Da diese Angebote immer wieder an der Finanzierung scheitern, schlägt der VCÖ vor, dass ein Teil der Einnahmen aus Verkehrsstrafen für Anrufsammeltaxis und Discobusse zweckgewidmet werden.
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