Aktuelle Migrantenzahlen fürs Burgenland
Stumme Zeugen des dramatischen Schlepperunfalls

In dieser Ladefläche waren beim Unfall mindestens 17 Migranten eingepfercht. Zurückgeblieben sind Schuhe und weitere Utensilien. | Foto: Gernot Heigl
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Schuhe, Kleidungsstücke, Essensreste... Stumme Zeugen eines dramatischen Unfalls mit Todesangst für 17 Personen. Entdeckt bei einem Lokalaugenschein der RegionalMedien Burgenland in Burg/Hannersdorf. Dort war, wie berichtet, ein mit Migranten vollbeladener Transporter über eine Böschung gestürzt. Brandaktuell auch die Burgenland-Zahlen für 2023 zu gefassten Illegalen und Schleppern.

BURGENLAND/BEZIRK OBERWART. Lediglich erahnen kann man das Horror-Szenario auf der L 244, das sich am 16. Oktober gegen 6 Uhr früh zwischen Burg und Hannersdorf zugetragen hat. Vermutlich durch Sekundenschlaf verlor der Schlepper die Kontrolle über den weißen Miet-Kastenwagen mit slowakischem Kennzeichen. Geriet rund hundert Meter nach der B56 mit dem Transporter rechts von der Fahrbahn ab, schleuderte über die Leitschiene, stürzte um und blieb auf einem steilen Hang seitlich liegen.

Flucht und Verletzungen

Im Laderaum befanden sich zum Unglückszeitpunkt mindestens 17 Migranten. Sie wurden kruez und quer durch die Luft geschleudert und kamen erst in Freiheit, als Einsatzkräfte der Feuerwehr die verklemmte Heck-Doppeltüre öffneten. Einige Illegale sowie der Schlepper ergriffen die Flucht, andere wurden von Rettungskräften, teils schwer verletzt, erstversorgt und dann in die Spitäler Oberwart und Güssing transportiert.

Habseligkeiten der illegalen Migranten blieben im verunglückten Schlepperfahrzeug zurück. | Foto: Gernot Heigl
  • Habseligkeiten der illegalen Migranten blieben im verunglückten Schlepperfahrzeug zurück.
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Lokalaugenschein

Auf der zertrümmerten Windschutzscheibe des schwer beschädigten Mercedes klebt eine ungarische sowie eine am 2.10. gelochte österreichische Autobahn-Vignette. Im mit dünnen Holzplatten ausgekleideten Laderaum liegen neben Fahrzeugtrümmern zahlreiche Getränkeflaschen und Dosen, Kaffeebecher, Plastiksackerl, ein Rucksack sowie ein Schuh und Kleidungsstücke. Zurückgebliebene Utensilien der im Transporter verstauten und zusammengepferchten Migranten. Im dreisitzigen Frontbereich befinden sich neben einem Vanillearoma-Wunderbaum am Schaltknüppel sowohl Lebensmittelverpackungen als auch Trinkbehälter. An der Unfallstelle selbst liegen zwischen kleinen Fahrzeugresten und Ölspuren noch ein Socken und ein Schuh.

Unbewachter Grenzübergang

Der weitere Lokalaugenschein führte von der B56 und einer Seitengasse in Burg auf die Grenzlandstraße und den Grenzweg direkt an die nicht bewachte, nicht kontrollierte und daher frei passierbare Grenzübergangsstelle Richtung Vaskeresztes in Ungarn. Vermutlich ist der Schlepper über diese Route ins Burgenland eingereist, ehe es wenige Kilometer nach der Grenze zum Unglück kam.

Vermutlich kam der Schlepper über diesen nicht kontrollierten Grenzübergang aus Ungarn ins Burgenland. | Foto: Gernot Heigl
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Eine örtliche Ausweichbewegung der Schlepper, die den burgenländischen Militär-Vize-Landeskommandant, Oberst Raimund Wrana, nicht verwundert. „Eine erkennbare Routenverlegung ins Südburgenland, weil wir wegen steigender Aufgriffe rund um Nikitsch, gemeinsam mit der Polizei, aktuell vermehrt und verstärkt vor allem im Bezirk Oberpullendorf kontrolliert haben!“ Offenbar kundschaften sogenannte „Vorausfahrer“ in eigenen Fahrzeugen die tagesaktuelle Grenzsituation aus und lotsen dann die Schlepper/Migranten-Transporter an „gefahrlose“ Übergänge. Das soll ebenso im Fall Burg/Hannaberg der Fall gewesen sein. Die Rede ist von einem Auto mit Münchner Kennzeichen.

27.400 Migranten, 265 Schlepper

Wie massiv auch im Jahr 2023 die Einreise illegaler Personen verschiedenster Nationalitäten ins Burgenland ist, spiegelt die mit 18.10. an die RegionalMedien Burgenland übermittelte Statistik. „Wir haben heuer (bis heute Morgen) 27.400 illegale Migrant:innen im Burgenland aufgegriffen, aber auch 265 Schlepper verhaftet“, so Oberstleutnant Helmut Marban von der Landespolizeidirektion. Abseits einer unbekannten Dunkelziffer nicht aufgegriffener Personen zeigen diese Zahlen vor allem die erfolgreiche Arbeit von Polizei und Militär.

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