Niessl-Abschied
„Ein ganz Großer verlässt das politische Parkett“
Hans Niessl wurde im Rahmen einer Festveranstaltung im Burgenländischen Landtag offiziell als Landeshauptmann verabschiedet.
EISENSTADT. Der scheidende Landtagspräsident Christian Illedits wies in seiner Rede darauf hin, dass sich das Burgenland heute als „modernes, dynamisches und selbstbewusstes“ Bundesland präsentiere. „Das trägt die Handschrift von Hans Niessl“, so Illedits. Mit ihm „verlässt ein ganz Großer das politische Parkett, um sich neuen Herausforderungen zu stellen.“
„Baumeister in diesem Land“
Viel Lob für Niessl kam von Manfred Kölly vom Bündnis Liste Burgenland (LBL): „Du hast immer ein offenes Ohr für die Opposition gehabt“, so Kölly, der Niessl als „Baumeister in diesem Land“ bezeichnete.
„Respektvoller Umgang“
Grünen-Chefin Regina Petrik lobte den „respektvollen Umgang“, auch wenn es Differenzen – wie etwa beim Verkehr, der Umwelt- und Sicherheitspolitik – gegeben hat. Was Petrik an Niessl beeindruckte: „Du hast ein Gedächtnis, das ich mir als Jüngere wünschen würde, und deine Zielgruppensicherheit bei den Reden.“
„Grandioser Aufschwung“
Die Dritte Landtagspräsidentin Ilse Benkö von der FPÖ dankte Niessl für die „wirklich gute Zusammenarbeit“ im Landtag und der Landesregierung. Das Burgenland habe sich in den vergangenen zwanzig Jahren „natürlich dank dir, lieber Landeshauptmann“, in einem „grandiosen Aufschwung“ gezeigt.
„Gute und schlechte Zeiten“ mit der ÖVP
ÖVP-Chef Thomas Steiner erinnerte an die 15 Jahre Koalition mit der SPÖ, in denen es „gute, und schlechte Zeiten“ gegeben habe. In den vergangenen eineinhalb Jahren sei sein Verhältnis zu Niessl von einer „sehr sachlichen und guten Zusammenarbeit“ geprägt gewesen“, so Steiner.
„Handschlagqualität“
Für SPÖ-Klubobfrau Ingrid Salamon waren es „6.636 Tage Hans Niessl als Landeshauptmann, die von Handschlagqualität und ehrlicher Politik“ geprägt waren. Niessl könne auf viel Erreichtes zurückblicken. Dass etwa das Burgenland heute Modellregion bei der Erneuerbaren Energie sei, „das hätte es ohne dich, lieber Hans nicht gegeben.“
„Etwas Wehmut“
Es sei „schon etwas Wehmut dabei“, wenn man Menschen, mit denen man jahrzehntelang zusammengearbeitet habe, in dieser Intensität nicht mehr sehe“, sagt Niessl bei seiner letzten Rede als Landeshauptmann. Es überwiege aber „Dankbarkeit und Freude“ – vor allem, weil er 18 Jahre an der Spitze eines Bundeslandes habe stehen dürfen und eine Beitrag leisten durfte, „dass sich das Land in die richtige Richtung entwickelt“ habe.
Niessl erinnerte an viele Erlebnisse mit Freunden und Kollegen aus der Politik, die zu seiner Verabschiedung gekommen waren – etwa an die Auslandsreise mit Altbundespräsident Heinz Fischer oder an die Zusammenarbeit mit den Landeshauptleuten aus Wien, Niederösterreich und der Steiermark.
Seine letzten Worte im Burgenländischen Landtag als Landeshauptmann: „Es lebe das Burgenland.“
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