Grünen-Chefin Petrik wollte es wieder wissen
Landessprecherin der Grünen sammelte Praxiserfahrung als Arbeiterin bei der Mülltrennung.
EISENSTADT (uch). Bereits 2014 tauchte Burgenlands Grünen-Chefin unter dem Motto „Regina will's wissen“ in verschiedene Arbeitswelten ein. Diese Jobtour fand nun ihre Fortsetzung. Vier Tage lang arbeitete Regina Petrik beim Sammelzentrum des Umweltdienstes Burgenland, wo sie sogenannte „Störstoffe“ aus dem Biomüll entfernte.
Problem Plastiksackerln
„Als Landtagsabgeordnete sitze ich zurzeit am Verhandlungstisch zur Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes. Ich wollte wissen, wie das in der Praxis ausschaut“, so Petrik.
Als großes Problem erwiesen sich die unzähligen Plastiksackerln, die einzeln herausgezupft werden müssen. Das waren jedoch nicht die einzigen „Störstoffe“ im Biomüll. „Ich habe auch Plastikflaschen, Stoffreste, Windeln, Alufolien und sogar Batterien, Löffel und Gabeln gefunden. Das hat mich betroffen und grantig gemacht“, erzählt die Grünen-Chefin, die das fehlende Bewusstsein über die Konsequenzen dieser „Fehlwürfe“ beklagt.
Arbeitseinsatz als Strafe
Bei Gewerbebetrieben, die wiederholt ihren Abfall nicht ordnungsgemäß entsorgen, kann sich Petrik eine besondere Strafe vorstellen: „Ein mehrstündiger Arbeitseinsatz bei der Aussortierung der Störstoffe würde wohl nachhaltigere Wirkung haben als eine Strafzahlung.“
Verbot von Plastiksackerln
Auf Bundesebene fordert Petrik ein Verbot von Plastiksackerln und ein Pfandsystem auf Plastikflaschen und Getränkedosen. Im Burgenland soll es mehrsprachige Aufschriften bei Mülltonnen geben sowie die Einhaltung des Abfallwirtschaftsgesetzes überprüft und Gesetzesverstöße konsequent bestraft werden.
Petrik empfiehlt auch anderen Politikern, in Berufsfelder einzutauchen: „Viele Politiker haben nicht mehr den emotionalen Zugang zu dem, was sie machen. Das ist ein großes Manko.“
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