Kommentar
Kölly – immer für eine Überraschung gut
Erinnern wir uns an die Landtagswahlen im Jahr 2010 zurück. Die Liste Burgenland unter der Führung des FPÖ-Dissidenten Manfred Kölly, der man im Vorfeld nur wenig Chancen gab, schaffte den Einzug in den Landtag. Für Aufsehen über die Landesgrenzen hinaus sorgte damals das knappe Ergebnis, wurde doch die notwendige 4-Prozent-Hürde mit nur einer Stimme übertroffen.
Fünf Jahre später – bei der Landtagswahl 2015 – straften Kölly & Co. jene politischen Beobachter Lügen, die den LBL-Einzug als Eintagsfliege bewerteten. Mit 4,8 Prozent der Stimmen gewann die Liste Burgenland sogar ein zusätzliches Mandat und war nun mit zwei Landtagsabgeordneten vertreten.
Etwas mehr als ein Monat vor der Wahl 2020 wiederholt sich das öffentliche Stimmungsbild für die Liste Burgenland. „Mich würde es wundern, wenn Kölly wieder in den Landtag kommt“ – dieser Satz ist öfter zu hören. Und er hat auch seine Berechtigung: Sein Mitstreiter Gerhard Hutter wanderte zur SPÖ ab und mit dem Antreten der Neos werden sicher auch einige Stimmen verloren gehen.
Allerdings sollte man Kölly nicht unterschätzen. Mit der Positionierung als Anti-Partei und seinem unkonventionellen, völlig ideologiefreien Politstil ist er auch diesmal für eine Überraschung gut – auch wenn dafür nur eine einzige, entscheidende Stimme den Ausschlag gibt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.