100 Jahre Burgenland
Wo bleibt die Jubiläumsgabe des Bundes?

Doskozil wertete in seiner Rede die fehlende Jubiläumsgabe des Bundes als Missachtung der burgenländischen Bevölkerung.  | Foto: Parlamentsdirektion / Ulrike Wieser
3Bilder
  • Doskozil wertete in seiner Rede die fehlende Jubiläumsgabe des Bundes als Missachtung der burgenländischen Bevölkerung.
  • Foto: Parlamentsdirektion / Ulrike Wieser
  • hochgeladen von Christian Uchann

Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Burgenlandes lud der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer zu einer Jubiläumsveranstaltung in das Palais Epstein im Parlament. LH Hans Peter Doskozil nutzte den Anlass, um auf das Ausbleiben einer „Jubiläumsgabe“ von Seiten des Bundes aufmerksam zu machen.

WIEN/BURGENLAND. Doskozil wies in seiner Rede darauf hin, dass es zu „100 Jahre Burgenland“ keine – wie sonst übliche – Jubiläumsgabe des Bundes gebe, weil das dafür notwendig Budgetbegleitgesetz fehle. „Aus meiner Sicht ist das ein Affront. Das ist keine Wertschätzung dem Burgenland gegenüber“, so der Landeshauptmann mit Verweis auf Gelder für andere Bundesländer.

Millionen für Kärnten und Niederösterreich

So bekommt etwa Kärnten in diesem Jahr anlässlich 100-Jahr-Jubiläum der Volksabstimmung 1920 vier Millionen Euro und auch für das niederösterreichische Landesjubiläum 2022 sei eine Jubiläumsgabe in der Höhe von neun Millionen Euro vorgesehen.

Schwarz (ÖVP): „Es gibt eine Zusage“

ÖVP-Vize-Generalsekretärin Gaby Schwarz wies gegenüber der APA darauf hin, dass es bereits eine Zusage für die Jubiläumsgabe 2021 gebe, das dazu notwendige Gesetz werde noch im Herbst beschlossen. 

Fürst (SPÖ): „Noch nicht im Plenum“

Dem widerspricht SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst: „Es stimmt nachweislich nicht, dass die burgenländische Jubiläumsgabe schon im Plenum liegt. Eigentlich hätte der Beschluss auch schon – wie in anderen Bundesländern üblich und diesmal auch für Niederösterreich vorgesehen - schon im Jahr vor dem Landesjubiläum erfolgen müssen.“

Grüne: „Falschmeldung“ von Doskozil

Burgenlands Grünen-Sprecherin Regina Petrik sprach hingegen von einer „Falschmeldung“ von Seiten des Landeshauptmannes. Wahr sei vielmehr, dass es anlässlich des 100. Jahrestages der Volkabstimmung in Kärnten eine zweckgebundene finanzielle Zuwendung des Bundes gab. „Damit wurden Projekte unterstützt, die dem friedlichen Zusammenleben in Vielfalt, der wirtschaftlichen und der kulturellen Entwicklung auf Gemeindeebene dienen oder die Ausbildung in den Volksgruppensprachen fördern“, so Petrik.
Abseits der Diskussion rund um eine noch ausbleibende Jubiläumsgabe fanden die Redner viel lobende und anerkennende Worte für das Burgenland.

Der Dritter Nationalratspräsident Norbert Hofer lud zur Festsitzung.  | Foto: Parlamentsdirektion / Ulrike Wieser
  • Der Dritter Nationalratspräsident Norbert Hofer lud zur Festsitzung.
  • Foto: Parlamentsdirektion / Ulrike Wieser
  • hochgeladen von Christian Uchann

Hofer: ein „selbstbewusstes Bundesland“

In seinen Gedanken zum festlichen Anlass teilte Norbert Hofer persönliche Erinnerungen aus seiner unbeschwerten Kindheit im Burgenland – etwa mit einem Brauchtum als Teil des Lebenskreises und Anker der Identität eines Bundeslandes, das seine Identität erst finden musste. „Es ist ein selbstbewusstes Bundesland geworden, doch das war nicht immer so", so Hofer. Noch vor dem wirtschaftlich Stärkerwerden des Burgenlandes sei das Bundesland damals schon von einer hohen Lebensqualität gekennzeichnet gewesen. Etwa durch das Entschleunigte, eine intakte Natur oder die sprichwörtliche Gastfreundschaft.

„Für uns Burgenländer ist es selbstverständlich, dass die Volksgruppen im Land nicht nebeneinander, sondern miteinander leben.“

Unter Verweis auf das Attentat von Oberwart im Jahr 1955 betonte Hofer, dass seitdem vieles passiert sei, um ein gleichberechtigtes Miteinander der Volksgruppen nicht nur nach den Buchstaben des Gesetzes, sondern auch in den Herzen und Köpfen der Menschen zu gewährleisten. „Für uns Burgenländer ist es selbstverständlich, dass die Volksgruppen im Land nicht nebeneinander, sondern miteinander leben. Dass wir die kulturellen Wurzeln und Verschiedenartigkeit und das Gemeinsame schätzen", meinte Hofer.

Musikalische Begleitung durch die Tamburica-Gruppe Trausdorf | Foto: Parlamentsdirektion / Ulrike Wieser
  • Musikalische Begleitung durch die Tamburica-Gruppe Trausdorf
  • Foto: Parlamentsdirektion / Ulrike Wieser
  • hochgeladen von Christian Uchann

Doskozil: „Man muss das große Ganze im Blick haben“

Auch Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil zeigte sich stolz auf die Zusammenarbeit zwischen den Volksgruppen und betonte, dass Identität und Selbstbewusstsein und die Gemeinsamkeit auch für die Zukunft entscheidende Faktoren seien. „Man muss das große Ganze im Blick haben, die Verantwortung gegenüber der älteren Generation wahrnehmen und eine Welt für die kommenden Generationen hinterlassen. Dies muss über die Parteigrenzen hinweg gehen", so Doskozil.

Weitere Programmpunkte waren eine Festrede des Historikers Herbert Brettl sowie musikalische Darbietungen der Tamburica-Gruppe Trausdorf und des Haydn Quartetts.
Quelle: Pressedienst der Parlamentsdirektion

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Neu auf MeinBezirk.at
Sudoku - gratis und so oft du willst, spiele jetzt!

Jetzt kannst du Sudoku auf MeinBezirk.at spielen - gratis und unbegrenzt. So spielst du Sudoku: Wähle deinen gewünschten Schwierigkeitsgrad: leicht, mittel, schwer. Klicke ins gewünschte Feld, setze eine Zahl von 1 bis 9 ein - und fülle alle leeren Felder. Ziel des Rätsels: In jeder Zeile (waagrecht), Spalte (senkrecht) und jedem Block (3 mal 3 Zellen) soll jede Ziffer genau nur einmal vorkommen.

Hier findest du den aktuellen Mondkalender ab sofort. Jeden Monat neu. | Foto: RegionalMedien Burgenland
1 3

Gesundheit, Haushalt, Garten & Schönheit
Dein Mondkalender für den Mai 2024

Die RegionalMedien Burgenland präsentieren den aktuellen Mondkalender für April 2024. Ein Mondzyklus dauert ca. 28 Tage. Dabei durchläuft er verschiedene Phasen, die unterschiedliche Qualitäten haben. Nach alter Überlieferung sollte man bestimmte Arbeiten also stets zur richtigen Zeit erledigen. Vom Einpflanzen der Tomaten 🍅 bis hin zum Haare schneiden 💇 – die Mondphase kann darüber entscheiden, ob die roten Früchtchen zur Attraktion in der Nachbarschaft und dein Kopf zur Löwenmähne 🦁 wird....

Benzin- & Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen im Burgenland

Hier erfährst du täglich, wo im Burgenland die billigsten Tankstellen zu finden sind, wie man günstig tankt, und wie man Sprit sparen kann - immer AKTUELL. BURGENLAND. In ganz Österreich ist es immer am günstigsten, am Vormittag zu tanken. Denn Tankstellen dürfen nur einmal täglich um 12 Uhr die Spritpreise erhöhen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit in unbegrenzter Anzahl und Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen im Burgenland täglich mit den aktuell...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Burgenland auf MeinBezirk.at/Burgenland

Neuigkeiten aus dem Burgenland als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Burgenland

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Burgenland und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.