Prognose des AMS Burgenland
Arbeitslosigkeit könnte 2021 um nur 100 Personen zurückgehen
Helene Sengstbratl, Landesgeschäftsführerin des AMS Burgenland, zog am Mittwoch Bilanz über das Corona-Jahr 2020 und wagte eine Prognose für 2021 – der Anstieg der Arbeitslosigkeit könne heuer kaum abgebaut werden
BURGENLAND. Mit einem Plus von 30 Prozent gegenüber 2019 hat die Arbeitslosigkeit im Burgenland 2020 eine neue negative Dimension erreicht, bilanziert Sengstbratl. Im Jahresschnitt gab es 12.555 Arbeitslose und Schulungsteilnehmer. Der Anstieg zog sich quer über alle sieben Bezirke des Landes, die höchsten Zuwächse mussten die Bezirke Neusiedl am See, Eisenstadt-Umgebung und Jennersdorf verzeichnen. Am stärksten betroffen waren der Tourismus und die Gastronomie mit 66 Prozent mehr Arbeitslosen gegenüber 2019. "Corona ist seit März 2020 ein Erdbeben für den Arbeitsmarkt", bringt es die AMS-Landesgeschäftsführerin auf den Punkt.
Kurzarbeitsanträge von 3.500 Betrieben
In Summe wurden im Burgenland Kurzarbeitsanträge von bisher 3.500 Betrieben für 30.000 Mitarbeiter genehmigt. Die Förderzahlungen betrugen 120,5 Millionen Euro. Noch bis 31. März 2021 läuft die bereits dritte Phase der Kurzarbeit. "Die Kurzarbeit ist seit der Pandemie zum wichtigsten Förderinstrument des AMS, aber auch der Bundesregierung, avanciert", sagt Sengstbratl.
Prognose für 2021: Erholung erst im dritten Quartal
Für 2021 gehen AMS-Prognosen von 400 zusätzlichen Beschäftigten im Burgenland aus. Die Arbeitslosigkeit könne um 100 Personen zurückgehen. "Das heißt, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit kaum abgebaut wird. Die Arbeitslosenquote ist von 7,3 (2019) auf 9,4 Prozent (2020) angestiegen und dürfte sich 2021 auf 9,3 Prozent reduzieren", so Sengstbratl, die damit rechnet, dass es im dritten Quartal 2021 wieder spürbar bergauf gehe. "Dann kann die Wirtschaft mit dem Rückenwind des Sommers und einer entsprechenden Durchimpfungsrate wieder voll durchstarten. Spätestens dann sollten die Arbeitslosenzahlen sinken."
46 Millionen Euro Förderung für 2021
Für 2021 stehen dem AMS Burgenland rund 46 Millionen Euro an Fördermitteln (ohne Kurzarbeit) zur Verfügung. Gefördert werden sollen damit vor allem die "Corona Joboffensive", die Aktion 50plus sowie das Jugendausbildungsprogramm.
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