Industrie warnt
„Der Energiekostenzuschuss ist nicht ausreichend“
Burgenlands Industrieunternehmen fordern dringend Maßnahmen gegen die extrem steigenden Energiekosten. Die Unternehmen stehen mit dem Rücken zur Wand.
BURGENLAND. „Egal welche Branche, egal wie hoch der Mitarbeiterstand, überall die gleiche Situation: Nicht selten 10-fach höhere Energiekosten, die viele Unternehmen regelrecht aus dem Markt katapultieren“, beschreibt Manfred Gerger, Präsident der Industriellenvereinigung Burgenland, die ernste Situation.
Negative Auswirkungen auf die Kreislaufwirtschaft
Austria Pet Food in Pöttelsdorf ist eines der Unternehmen, denen die Energiepreise große Sorgen macht: „Für uns als Tiernahrungshersteller, der alle Produkte ausschließlich durch Erhitzen haltbar macht, ist die Energie ein ganz wichtiger Produktionsfaktor. Die aktuellen Marktpreise stellen uns vor enorme Herausforderungen, weil sie für uns eine Erhöhung unserer Energiekosten um mehr als das Zehnfache bedeuten würden“, schildert Geschäftsführer Bernd Berghofer die brisante Situation.
Und auch Christian Strasser, Geschäftsführer des Recyclingunternehmens PET 2 PET, sieht sich an der Grenze des wirtschaftlichen Tuns angekommen: „Das hohe Energiepreisniveau wird sich auf die gesamte Kreislaufwirtschaft negativ auswirken“.
Energiekostenzuschuss nicht ausreichend
IV-Präsident Gerger fordert deshalb eine rasche Entkoppelung des Gas- und Strompreises durch temporären Ausgleich beim Gaspreis (Extreme-Peak-Modell), eine Begrenzung des Strompreises (Strompreis-Cap) und liquiditätsstärkende Mittel. „Der ausgehandelte Energiekostenzuschuss bringt erste notwendige Linderung, ist aber nicht ausreichend und daher nur Symptombekämpfung", so Gerger, der auch die C02-Bepreisung angesichts der angespannten Situation als „absolutes No-Go“ sieht.
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