Burgenland Energie
"Pannen" bei burgenländischen Sonnenparks entlarvt

"Der erste Teilabschnitt des SonnenParks Nickelsdorf wird mit Mai 2023 in Betrieb genommen". So hieß es noch im April. Nun spricht man von Verzögerungen aufgrund technischer Probleme.  | Foto: Burgenland Energie
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  • "Der erste Teilabschnitt des SonnenParks Nickelsdorf wird mit Mai 2023 in Betrieb genommen". So hieß es noch im April. Nun spricht man von Verzögerungen aufgrund technischer Probleme.
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Laut einem Bericht vom "Kurier" läuft bei den burgenländischen Sonnenparks längst nicht alles so gut wie bisher angekündigt. Der Sonnenpark Schattendorf hätte bereits mit 01. Mai in Betrieb gehen sollen, genauso wie ein Teilbereich der Anlage in Nickelsdorf. Derzeit sind keine der beiden Anlagen aktiv. Man spricht von technischen Problemen mit Kabeln und Wechselrichtern. 

SCHATTENDORF / NICKELSDORF. Auf einer 15 Hektar großen Ackerfläche befindet sich in Schattendorf die riesige Photovoltaik-Anlage mit rund 27.000 Module, welche mit 1. Mai in Betrieb hätte gehen sollen. Stand jetzt soll der Sonnenpark allerdings erst Ende Juni in Betrieb gehen. Auch die Inbetriebnahme Österreichs größter PV-Anlage, des Sonnenparks Nickelsdorf, wurde groß angekündigt, ein Teilbereich hätte ebenfalls mit Anfang Mai starten sollen. Auch hier müssen sich die StromkundInnen scheinbar noch gedulden, denn keine der beiden Anlagen ist aktuell aktiv. 

Zeitliche Verzögerungen 

Wie der Burgenland Energie-Sprecher Jürgen Schwarz gegenüber dem "Kurier" erwähnt, sind die Ursachen für die Verspätungen der PV-"Vorzeigeprojekte" technischer Natur. Bei einer routinemäßigen Überprüfung wurde scheinbar festgestellt, dass "einzelne Kabelstränge für die netztechnische Einbindung in den Wind/PV-Hybridpark ausgetauscht werden müssen". Diese netztechnische Einbindung in einen bestehenden Windpark erfordere einen "höheren Aufwand und spezielle technische Spezifikationen". 

Erst vergangenes Jahr posierte LH Hans Peter Doskozil beim Spatenstich für den Photovoltaik-Park in Nickelsdorf. Stand jetzt: Die Anlage ist noch nicht in Betrieb. | Foto: Tscheinig
  • Erst vergangenes Jahr posierte LH Hans Peter Doskozil beim Spatenstich für den Photovoltaik-Park in Nickelsdorf. Stand jetzt: Die Anlage ist noch nicht in Betrieb.
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Schattendorf mit Ende Juni in Betrieb

In Schattendorf brauche man neben den zentralen Wechselrichtern, die für die Umwandlung von Gleich- in Wechselstrom zuständig sind, noch zusätzlich sechs dezentrale Wechselrichter. Das ist notwendig, da man in Schattendorf direkt an die StromkundInnen liefert. Laut Schwarz würden die Bauarbeiten allerdings mit kommenden Samstag abgeschlossen sein, und auch die Wechselrichter werden schon bald installiert. Das Projekt könne somit Ende Juni in Vollbetrieb gehen. Der erste Teilbetrieb für den Sonnenpark Nickelsdorf sei nun für Ende Juli geplant. 

Auf 15 Hektar entstand die riesige Photovoltaik-Anlage in Schattendorf. Aufgrund fehlender Wechselrichter kam es allerdings zu Verzögerungen. Das Projekt soll nun mit Ende Juni starten. | Foto: Jennifer Flechl
  • Auf 15 Hektar entstand die riesige Photovoltaik-Anlage in Schattendorf. Aufgrund fehlender Wechselrichter kam es allerdings zu Verzögerungen. Das Projekt soll nun mit Ende Juni starten.
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Gerüchte und Pachtvertrag

Ebenfalls wurde seitens dem "Kurier" berichtet, dass der Pachtvertrag mit einem der Grundeigentümer in Nickelsdorf noch gar nicht unterschrieben sei. Es gebe mit der Diözese Eisenstadt bis dato nur ein "Memorandum of Understanding". Über alle Details, sowie künftige Stromlieferungen werde derzeit noch verhandelt. Laut Jürgen Schwarz mache der Anteil der Kirche an der Gesamtfläche des Sonnenparks nur fünf Prozent aus. Auch etwaige Gerüchte, die Parks würden nicht der österreichischen Norm entsprechen, dementiert der Sprecher. Alle Anlagen würden nach den höchsten Standards errichtet werden.

ÖVP zweifelt an Stephan Sharma

Auch ÖVP-Klubobmann Markus Ulram meldete sich aufgrund der Thematik zu Wort und spricht von einem "peinlichen Fehler".  Nach dem Chaos rund um die Vorschreibungen und einer falschen Preispolitik, folge laut ihm nun mit den technischen Mängeln im Sonnenpark das dritte Desaster in kürzester Zeit. "Doskozils Vorstandsduo" sei in der Burgenland Energie nicht im Stande den Betrieb ordentlich zu führen.

„Solche Fehler dürfen einem hochbezahlten Manager einfach nicht passieren. Landeshauptmann Doskozil sollte sich spätestens nach dieser Panne die Frage stellen, ob sein Vertrauter Stephan Sharma noch der richtige Mann für diesen Job ist", kritisiert Ulram.

ÖVP-Klubobmann Markus Ulram spricht von einem "peinlichen Fehler". Er zweifelt an Stephan Sharma als Burgenland Energie Chef. | Foto: ÖVP
  • ÖVP-Klubobmann Markus Ulram spricht von einem "peinlichen Fehler". Er zweifelt an Stephan Sharma als Burgenland Energie Chef.
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