S80 Lobau
Grafik der Wiener Linien löste großen Irrtum aus
Für kurze Zeit wurde die Bürgerinitiative im Glauben gelassen, dass zwei geschlossene S80 Stationen wieder geöffnet werden.
DONAUSTADT. "Die Schnellbahnlinie S80 wird wieder in der Station Lobau und Hausfeldstraße stehen bleiben", freute sich die Bürgerinitiative "Rettet die Lobau - Natur statt Beton". Grund für diese Meldung: Die Wiener Linien teilten auf ihrem Blog unter dem Titel "Blick in die Zukunft" den 'neuen' Plan für das zukünftige Verkehrsnetz.
"Wir fordern diese Wiedereröffnungen schon lange und danken den Wiener Linien und ÖBB, die hier klimafreundliche Mobilität ermöglichen werden", so die Bürgerinitiative. Es stellte sich jedoch heraus, dass es sich um eine veraltete Grafik handelt, die umgehend von der Website entfernt wurde.
Umgewollte Emotionen
"Es war ein Missverständnis. Unser Bezug auf die Öffi-Zukunft ging auf die Linien der U2 und U5 ein. Die Karte haben wir aus unserem Archiv genommen und dabei handelt es sich um einen veralteten Schnellverbindungs-Plan. Wir wollten keine Gerüchte in die Welt setzen und es war ungewollt, dass wir so viele Emotionen ausgelöst haben", meint die Pressesprecherin der Wiener Linien, Katharine Hersey.
Auch die ÖBB weißt auf den Fehler hin und schließt eine Wiedereröffnung aus. "Die Frequenz und Auslastung ist zu gering und daran wird sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern", meint Daniel Pinka, Pressesprecher der ÖBB. Jutta Matysek, Obfrau der Bürgerinitiative, bezeichnet das Ganze als Trauerspiel. "Wir haben zahlreiche begeisterte Anrufe und Nachrichten bekommen, die wirklich entzückend waren. Da merkt man wie groß der Bedarf an den zwei Stationen wäre", so die enttäuschte Obfrau. Seit 2014 setzt sich die Bürgerinitiative für die Wiedereröffnung ein. Bisher erfolglos.
Zu wenig Fahrgäste
Die Lobau verzeichnet einen stetigen Zuwachs und gilt auch als beliebtes Erholungsgebiet. "Die Station Lobau ist für die Umgebung, wo gerade massiv gebaut wird, der kürzeste Weg in die Stadt, Richtung Simmering und Hauptbahnhof. Ohne sie fährt der Großteil der Bewohner mit dem Auto, da die anderen Verkehrsmittel wo anders hinfahren", meint Matysek. Weiters ist die S80 beziehungsweise die Ostbahn laut Matysek die optimale Entlastung für die Südosttangente und "der ideale Ersatz für eine drohende Lobau-Autobahn".
Die gewünschten Stationen bei der Lobau und Hausfeldstraße würden von vielen Anrainern genutzt werden und wäre somit eine "umweltfreundliche Verkehrslösung". Anlass für die Schließung der Station Lobau war eine Zählung der ÖBB im Jahr 2014. "Ungefähr 50 Fahrgäste wurden am Tag gezählt, das ist zu wenig. In der Umgebung gibt es genug Alternativen für Umstiegsmöglichkeiten", meint Pinka. Kürzlich setzte sich die Bürgerinitiative auch gegen die Schließung der Station "Matzleinsdorfer Platz" ein. Ebenso erfolglos. Alle Details zur Bürgerinitiative finden Sie unter www.lobau.org
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