Gedenkfeier für die Opfer der NS-Euthanasie in Hartheim

Auch Landeshauptmann Thomas Stelzer gedachte der Opfer der NS-Euthanasie | Foto: Labd OÖ/Schauer
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BEZIRK (fui). Mehr als 220 Personen nahmen an den Gedenkfeierlichkeiten für die Opfer der NS-Euthanasie in Schlo9ss Hartheim teil. Neben Angehörigen und Nachkommen von Opfern fanden sich auch diplomatische Vertreter aus 21 Nationen ein. Nach der Begrüßung durch die Obfrau des Vereins Schloss Hartheim, Brigitte Kepplinger, betonte Landeshauptmann Thomas Stelzer die Wichtigkeit des Ortes vor allem auch im Sinne des Versprechens „Nie wieder“, das für ihn zwei tragende Säulen hat: das respektvolle Gedenken an die Opfer und die bewusste Auseinandersetzung mit der Geschichte. Er sprach sich dabei für einen achtungsvollen Umgang miteinander und ein bewusstes Gestalten der Zukunft aus.

"Lehren aus der Vegangenheit ziehen"

Die Gedenkrede hielt anschließend der renommierte Zeithistoriker Helmut Konrad: „Wenn wir heute sagen können, dass Europa die Lehren aus der Vergangenheit gezogen hat, dann brauchen wir hinter der Idee Europa auch die gemeinsamen Gedächtnisorte. Und unser Kontinent kann zahlreiche solcher dunklen Gedächtnisorte anbieten, von Auschwitz bis nach Hartheim. Sie sind für uns von ganz zentraler Bedeutung, denn sie vereinen uns über heutige nationale oder ideologische Grenzen hinweg in der gemeinsamen respektvollen Trauer für die Millionen von Opfern.“ Nach der Rede von Helmut Konrad beschrieben die Schülerinnen und Schüler der NMS Alkoven ihr Projekt zur Neugestaltung des Grabmals. Im Sommer dieses Jahres wurde von ihnen die Oberfläche mit Donaukiesel neu gestaltet. „Kein Stein gleicht dem anderen und steht so symbolisch für die Individualität jedes Opfers der Tötungsanstalt Hartheim“, erklärt der Leiter des Lern- und Gedenkorts Schloss Hartheim, Florian Schwanninger. Die Schülerinnen und Schüler setzten sich auch mit Biographien von in Hartheim ermordeten Menschen auseinander, von denen sie neun vorstellten.
Im Anschluss wurden auf dem Friedhof der Opfer, der sich auf der Ostseite des Schloss befindet, ein ökumenisches Gebet gesprochen und Kränze zum Gedenken niedergelegt.

Zum Ort und seiner Geschichte:

In Schloss Hartheim in Alkoven (OÖ) war von 1940 – 1944 eine NS-Euthanasieanstalt untergebracht, in der nahezu 30.000 Menschen ermordet wurden. Sie waren teils Bewohner von Heil- und Pflegeanstalten sowie Betreuungseinrichtungen, teils arbeitsunfähige KZ-Häftlinge aus den Lagern Mauthausen, Gusen, Dachau und Ravensbrück sowie ZwangsarbeiterInnen.
1995 wurde der Verein Schloss Hartheim gegründet, dessen Ziel es war, in Schloss Hartheim einen angemessenen Ort der Erinnerung, des Gedenkens und der gesellschaftlichen Auseinandersetzung zu schaffen. Im Jahr 2003 wurde aus Mitteln des Landes OÖ und des Bundes mit der Gedenkstätte und der Ausstellung „Wert des Lebens“ der Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim errichtet.

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