"Wir haben uns einen besseren Ruf verdient"
Die Polytechnischen Schulen sollen auf das Leben vorbereiten, dabei mangelt es aber an Ressourcen.
BEZIRK. Als die Pflichtschuljahre von acht auf neun erhöht wurden, wurde die Polytechnische Schule ins Leben gerufen. Das "Poly" schließt an die achte Schulstufe an und soll auf das weitere Leben, vor allem das Berufsleben, vorbereiten. In der öffentlichen Wahrnehmung eilt diesem Schultyp aber nicht immer der beste Ruf voraus.
Ein Image-Problem?
"Das Image-Problem beschränkt sich eher auf Ballungszentren, aber ich denke ganz allgemein, dass sich die PTS einen besseren Ruf verdient hat", erklärt Isabella Doblhofer, Direktorin der PTS Eferding. Vielfach leide das Image unter angeblich zu hohem Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund und es werde mangelnde Motivation unterstellt. "Natürlich wird der Anteil an Migranten mehr, aber das stellt per se keine größere Herausforderung dar. Den PTS mangelt es allgemein an wichtigen Ressourcen: Das fängt beim Lehrpersonal an, da wir keine geeigneten Lehrer finden. Diese brauchen einerseits eine pädagogische Ausbildung und müssen in den spezifischen Fachbereichen ausgebildet sein. Bei den Theoriefächern sind wir flexibler, aber es wird immer schwieriger, die Werkstätten zu besetzen", so die Direktorin. Weil eine eigene Ausbildung für PTS-Lehrer fehlt, ist man auf Umsteiger aus meist technischen Berufen angewiesen, die im zweiten Bildungsweg die Pädagogische Akademie abschlossen.
Absolventen sind gefragt
Insgesamt werden die Abgänger der PTS auch am Arbeitsmarkt sehr gut aufgenommen, erklärt Doblhofer: "Wir kooperieren mit Betrieben in der Region und erhalten sehr gutes Feedback. Die jungen Menschen sind überaus motiviert und wollen arbeiten. Der Anteil derer, die im ersten Jahr nach dem Abschluss keine Lehrstelle finden, liegt unter zehn Prozent." Ungebrochen hoch sei die Nachfrage nach Absolventen für den Bereich der Metalltechnik. Auch für die Berufsschule ist das vermittelte Grundwissen in der PTS von Vorteil.
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