Zum Weltfrauentag: Was Chefin besser kann
Die Jung-Unternehmerin Hanna Wimmesberger erzählt über ihre Erfahrungen, in einer von Männern dominierten Branche.
HAAG (fui). Hanna Wimmesberger ist Geschäftsführerin des gleichnamigen Händlers für Schutz- und Berufsbekleidung in Haag am Hausruck. Seit 2010 ist sie Teil des Unternehmens, vor zwei Jahren übernahm sie die Führung.
Schutzbekleidung ist doch eher eine männerdominierte Branche. Muss man sich da als junge Unternehmerin besonders beweisen?
Wimmesberger: Ja, definitiv. Es ist eine sehr männerdominierte Branche, und gerade als junge Unternehmerin muss man sich da beweisen. Ich habe das Unternehmen mit 25 Jahren übernommen. Gelegentlich passiert es, dass jemand den Chef sprechen will und erwartet sich einen älteren Herrn – stattdessen steht da eine junge Frau.
Wie beweist man sich?
Es bringt nichts, da eingeschnappt zu sein, weil man als Frau anders behandelt wird. Am meisten punktet man mit Fachwissen.
Die Erziehung von Kindern ist noch immer überwiegend Frauensache. Ein Hindernis für Unternehmerinnen?
Wir haben nicht mehr 1950, und auch Männer können in Karenz gehen. Es gibt heutzutage schon sehr viele Möglichkeiten, aber es muss noch vieles verbessert werden.
Aber auch bei der Bezahlung werden Frauen und Männer noch nicht überall gleich behandelt ...
Gleichberechtigung ist mir wirklich sehr wichtig. Arbeit muss fair belohnt werden. Gleiche Arbeit, gleiche Entlohnung. Das ist mir ein besonderes Anliegen und wird auch in unserem Betrieb gelebt.
Gibt es etwas, dass eine Chefin besser als ein Chef kann?
Ich glaube, dass Frauen einfühlsamer und in manchen Situationen verständnisvoller sind. Man darf natürlich nicht alle in einen Topf werfen, aber das Hineinversetzen in andere Menschen ist, denke ich, eine besondere Qualität von Frauen.
Was würden Sie angehenden Jungunternehmern auf den Weg geben?
Kommunikation ist ganz wichtig und alles offen ansprechen. Das habe ich von meinem Vater gelernt und das ist ein Erfolgsrezept. Wenn man einen Betrieb übernimmt, ist die Planung ganz wichtig. Was hat man selbst an Vorstellungen, was sind die Vorstellungen des "Übergebers", und wie kann man das miteinander verbinden? Da wären wir wieder bei der Kommunikation.
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