"Gesundheits- und Krankenpflege“ und „Physiotherapie" neu an der FH Burgenland
FH Burgenland baut Studienangebot weiter aus
Zusätzlich 150 Plätze für „Gesundheits- und Krankenpflege“ und „Physiotherapie“ Land Burgenland investiert über 3,8 Mio. Euro in neuen Ausbildungsschwerpunkt
„Wir setzen künftig noch mehr auf das Thema Gesundheit, weil es ein starker Zukunftstrend mit besten Jobaussichten ist“, unterstreichen die beiden Geschäftsführer der FH Burgenland, Georg Pehm und Josef Wiesler. Sie stellten am Freitag gemeinsam mit den Landesräten Helmut Bieler (Wissenschaft, Finanzen) und Peter Rezar (Gesundheit, Soziales) zwei neue Studiengänge vor: „Gesundheits- und Krankenpflege“ bzw. „Physiotherapie“ starten mit Herbst 2014 am Campus in Pinkafeld mit jeweils 25 Erstsemesterplätzen. Studierende schließen nach sechs Semestern mit dem „Bachelor“ und der gesetzlich vorgeschriebenen Berufszulassung in den jeweiligen Bereichen ab. Im Endausbau zählen die neuen Studiengänge insgesamt 150 Plätze und schaffen mehr als ein Dutzend qualifizierter Hochschul-Arbeitsplätze.
Bieler: Land investiert 3,8 Mio. Euro | Rezar: Versorgung sicherstellen
Finanziert wird die neue Ausbildung zur Gänze vom Land Burgenland. „Die Kosten für den ersten Förderzeitraum bis 2020 betragen insgesamt rund 3,8 Mio. Euro“, erläutert Landesrat Bieler. Die jährlichen Zuschüsse bewegen sich im Vollausbau bis zu 800.000 Euro. Er sehe diese öffentlichen Gelder als Investition in eine „logische Weiterentwicklung der Kernkompetenz ‚Gesundheit’ an der Fachhochschule und als wichtige Erweiterung des Ausbildungsangebots im Südburgenland“. Ihm sei zudem wichtig, jungen Menschen auch weiterhin einen freien Zugang zum Studium gewährleisten zu können. „Deshalb gehören auch diese beiden Studiengänge künftig zur ‚gebührenfreien Zone’ an der FH Burgenland.“
Für Gesundheitslandesrat Rezar werde mit der FH-Bachelor-Ausbildung nicht nur EU-Recht umgesetzt. „Es wird vor allem sichergestellt, dass die Gesundheits-Dienstleistungen im Burgenland auch in Zukunft qualitativ und quantitativ ausgebaut werden.“ Schließlich gehe eine vom Österreichischen Institut für Berufsforschung erstellte Prognose von einem „stark steigenden Bedarf“ in diesem Sektor aus.
Die beiden Mitglieder der Landesregierung hoben zudem hervor, dass mit diesem Schritt „nun auch im Burgenland endlich eine Hochschulausbildung im medizinisch-technischen Bereich etabliert werden kann“. Bisher mussten Maturanten aus dem Burgenland versuchen, in anderen Bundesländern einen Studienplatz zu finden – oftmals vergebens. „Der Zugang zum Studium ist jetzt in jedem Fall einfacher geworden“, betonen Bieler und Rezar.
Gollner: „Ein Studium, aber zwei Abschlüsse“Besonderheit des neuen Studiengangs „Gesundheits- und Krankenpflege“ ist ein „Doppelabschluss“, erläutert der Leiter des Departments Gesundheit, Professor Erwin Gollner: „Einerseits erreichen unsere Absolventen einen Berufsabschluss inklusive der gesetzlich vorgeschriebenen Berufszulassung und andererseits einen international anerkannten Hochschulabschluss.“
Das Studium vermittelt pflege- und bezugswissenschaftliche Erkenntnisse sowie fachliche, methodische und soziale Kompetenzen. „Die Studierenden sollen zudem befähigt werden, am Behandlungsprozess kranker Menschen mitzuwirken sowie einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsförderung und -beratung zu leisten“, sagt Gollner. Neben klinischer Expertise erwerben die Studierenden Kenntnisse und Kompetenzen für professionelle Information, Beratung und Anleitung von Patienten, Angehörigen oder Hilfskräften sowie für die Organisation und Steuerung von Versorgungsprozessen.
Dolmanits: „Attraktive Perspektive für Krankenpflege-Absolventen“Großer Benefit für Studenten: „Sie erhalten auch eine hochwertige Ausbildung in der Praxis“, führt Karin Dolmanits, Direktorin der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege Oberwart, aus. Die Praktika umfassen in etwa die Hälfte des Studiums. „Gelehrt und gelernt wird jedoch nicht nur an der FH Burgenland, sondern unter anderem auch in Einrichtungen der KRAGES, in der sogenannte ‚dislozierte Lehrveranstaltungen in den berufspraktischen Fächern’ stattfinden werden.“
Dolmanits zählt zum Entwicklungsteam des neuen Bachelor-Studiengangs. Sie sieht den künftigen Studiengang als „besonders attraktive Perspektive“ für die Absolventinnen ihrer Institution: „Jetzt gibt es nach der Matura endlich einen nächsten Schritt. Ich bin über-zeugt, dass viele Absolventen nun die Chance auf ein Studium an der FH Burgenland ergreifen werden“, ist Direktorin Dolmanits überzeugt.
Physiotherapie: Absolventen mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten„Die Absolventen des geplanten FH-Bachelorstudiums ´Physiotherapie` werden befähigt, als Angestellte oder Freiberufliche sowohl im stationären und niedergelassenen Bereich als auch im wissenschaftlichen Bereich des Gesundheitswesens tätig zu werden“, umschreibt Gollner das Berufsfeld. Das Studium vermittelt fachlich-methodische, sozial-kommunikative und rechtlich-wirtschaftliche Kompetenzen für die Aufgabenstellung im physiotherapeutischen Dienst. Darüber hinaus sollen die Absolventen wissenschaftliche Kompetenzen erhalten.
Neben klinischer Expertise erwerben die Studierenden Kenntnisse und Kompetenz für die Beratung und therapeutische Behandlung von Menschen aller Altersgruppen. Nach Abschluss des Studiums sind sie handlungsorientiert und verfügen über ausgeprägte sozialkommunikative und wissenschaftliche Kompetenzen.
„Um Absolventen realistische Chancen am Arbeitsmarkt zu bieten, startet das Studium alle zwei Jahre“, kündigt Gollner an: „Diese Frequenz kommt dem Bedarf im Burgenland am nächsten.“
Die dislozierten Praxis-Lehrveranstaltungen finden im Schloss Jormannsdorf statt. Laut FH-MTD-Ausbildungsverordnung sind fünf Pflichtpraktika und zwei Wahlpraktika mit individuellem Schwerpunkt zu absolvieren. „Das ist ein großer Vorteil“, sagt Gollner, „denn im Rahmen der Berufspraktika erhalten die Studenten einen tieferen Einblick in ihr zukünftiges Berufsfeld.“ Die praktische Ausbildung erfolgt in allen relevanten medizinischen und präventiven Bereichen und soll rund 1250 Stunden umfassen.
Gesundheit als „Mega-Thema“, „Job-Bringer“ und „Forschungs-Hoffnungsfeld“Der weitere Ausbau des Studienangebots an der FH Burgenland folge keinem Selbstzweck, stellt FH-Geschäftsführer Pehm klar: „Damit versuchen wir, wesentlichen künftigen Entwicklungen am Arbeitsmarkt schon jetzt bestmöglich zu entsprechen und mit einer adäquaten Ausbildung die Chancen unserer Jugend zu verbessern.“ Der Gesundheitsbereich sei ganz sicher ein Wachstumsbereich, sagt Pehm: „Ein Megathema und Job-Bringer zugleich. Wer in den nächsten Jahren in diesem Sektor ein Hochschulstudium absolviert, kann jedenfalls mit besten Berufsaussichten rechnen.“
Mit der Entwicklung der Studiengänge gingen auch bereits Überlegungen einher, die Gesundheitsforschung an der FH Burgenland weiter zu stärken. „Es ist zwar ungemein schwieriger, für Studien und Forschungsarbeiten in der Gesundheitsförderung oder in der Pflege Mittel aus der Wirtschaft zu akquirieren“, gibt Josef Wiesler zu bedenken: „Dennoch ist es unser Ziel, schon mit dem Start der neuen Studiengänge mit den Studenten Forschungs-projekte umzusetzen.“ Dabei sei vor allem die Physiotherapie ein „Hoffnungsfeld“.
Nährer Informationen unter www.fh-burgenland.at
Um tagesaktuell informiert zu sein,
folgen Sie uns auf twitter
werden Sie Fan auf Facebook
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.