Exklusive Tatortbilder
Neue Spur im Mordfall "Rosi" aus St. Margarethen

Seit 30 Jahren ungelöst. Mordfall Rosi beschäftigt immer noch die Cold Case Abteilung des Bundesministeriums für Inneres. Mordopfer Julia Margarita RIJO, damals 29 Jahre alt. Im Burgenland wurde sie von allen "Rosi" genannt.  | Foto: BMI
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  • Seit 30 Jahren ungelöst. Mordfall Rosi beschäftigt immer noch die Cold Case Abteilung des Bundesministeriums für Inneres. Mordopfer Julia Margarita RIJO, damals 29 Jahre alt. Im Burgenland wurde sie von allen "Rosi" genannt.
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Der Mordfall „Rosi“ in St. Margarethen aus dem Jahr 1993 ist bis heute ungeklärt. Der mittlerweile 30 Jahre alte Fall lässt die Ermittler des Innenministeriums aber nicht los. Neue Erkenntnisse lassen den ungeklärten Fall daher wieder aufleben. Mit Hilfe der TV-Sendung "Fahndung Österreich" erhoffen sich die Cold-Case-Ermittler nun auch Hilfe aus der Bevölkerung. 

SANKT MARGARETHEN. Im April 1993 wird eine nackte, verweste Frauenleiche auf einer Pferdekoppel in St. Margarethen entdeckt. Die Frau wurde auf brutalste Weise erwürgt oder erdrosselt. Die Identität der Frau bleibt 23 Jahre ungeklärt. Erst im Jahr 2016 gelingt es dem Bundeskriminalamt, sie festzustellen: Es handelt sich um Julia Margaritha Rijo alias „Rosi“ aus der Dominkanischen Republik, die Anfang der 90er Jahre nach Österreich gekommen war und hier als Prostituierte gearbeitet hat. 

Ein Luftbild von Sankt Margarethen zeigt auch den Fundort der Leiche. Haben Zeugen ein Auto oder eine Person gesehen? | Foto: BKA
  • Ein Luftbild von Sankt Margarethen zeigt auch den Fundort der Leiche. Haben Zeugen ein Auto oder eine Person gesehen?
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Auffindungsort war damals eine Pferdekoppel im Ried Bannholz, einem damals weitläufigen Areal inmitten von Feldern. Der Mordfall "Rosi" in St. Margarethen ist nach wie vor ungeklärt. 

Erdrosselt und wie Müll entsorgt

Laut Obduktionsbericht wurde die junge Frau „mit Gewaltanwendung gegen den Hals“, umgebracht, daher entweder erwürgt oder erdrosselt. Außerdem wurde die Leiche in einem gut durchlüfteten und trockenen Raum aufbewahrt. Erst im April 1993 wurde die Leiche der Frau bei der Koppel abgelegt.
Sägespuren auf dem Oberschenkelknochen beweisen, dass die Überreste der jungen Frau vor dem Transport zur Koppel zerkleinert wurden. Verpackt in einem Müllsack und mit Stoffbändern verschnürt fand ein Reiter das Opfer am 17. April 1993, gegen 9.45 Uhr und alarmierte sofort die Polizei. Fehlende Papiere, keine Vermisstenanzeigen machten den Fall bis 2016 zum Martyrium für die Ermittler.  

Auffindungsort der Leiche im Jahr 1993. Machen Sie sich selbst ein Bild von der abscheulichen Tat.  | Foto: BMI
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Spur-Spur-Treffer 

Was den Fall um "Rosi" nun wieder ins Rollen bringt, ist ein Spur-Spur-Treffer. Reinhard Nosofsky, Leiter des Cold-Case-Managements im Bundesministerium für Inneres, klärt auf:
„Die Ermittlungen wurden 2015 vom Bundeskriminalamt übernommen. Ich leite seit 2021 das Cold Case Management und bin daher seither für die kriminalpolizeilichen Ermittlungen verantwortlich. Wir versuchen in diesem Fall derzeit eine DNA-Spur, es handelt sich um eine sogenannten Spur-Spur-Treffer, also eine Spur, die bereits an einem anderen Tatort ebenso gesichert wurde, abzuklären. Dazu sei erwähnt, dass eine DNA-Spur alleine eben nur bedeutet, dass organisches Material dieser Person an dem Ort, wo die Spurensicherung stattgefunden hat, gekommen ist."

Unter dem Weidenstrauch, hinter dem Holzzaun, wurde die Leiche versteckt. | Foto: BKA
  • Unter dem Weidenstrauch, hinter dem Holzzaun, wurde die Leiche versteckt.
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Täter aus der näheren Umgebung

Der Ablageort sowie der Umstand, dass die Leiche zuvor über einen längeren Zeitraum an einem anderen Ort abgelegt war, deute darauf hin, dass der Täter ortskundig ist und zudem zumindest eine gewisse Zeit über eine Ablageörtlichkeit verfügte. "Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Täter in unmittelbarer Nähe des Auffindungsortes gelebt hat oder noch lebt", so Nosofsky weiter. Durch die neue Spur, erhoffe man sich Hinweise, vielleicht auf festgestellte Veränderungen bei einer Person oder dessen Lebensumstände im Zeitraum des Verschwindens von Rosi im August 1992 bis zum Auffinden der Leiche im April 1993.

Unweit einer Zufahrtsstraße ist der Auffindungsort der Frauenleiche.  | Foto: BKA
  • Unweit einer Zufahrtsstraße ist der Auffindungsort der Frauenleiche.
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Für Hinweise, die zur Klärung des Falles beitragen ist ein Bargeldbetrag von 5.000 Euro ausgelobt.

Fahndung Österreich

Die RegionalMedien Burgenland waren bei den Dreharbeiten dabei.  | Foto: Stefan Schneider
  • Die RegionalMedien Burgenland waren bei den Dreharbeiten dabei.
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Der Spur-Spur-Treffer im Mordfall "Rosi" machte nun auch das TV-Format "Fahndung Österreich auf den Fall aufmerksam. Bei dem True-Crime-Liveformat werden in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Inneres, dem Bundesministerium für Justiz und dem Bundeskriminalamt bis dato ungelöste Kriminalfälle neu aufgerollt. In insgesamt elf Sendungen führten so bereits bei zehn Fällen Hinweise, die bei „Fahndung Österreich“ abgegeben wurden, zum Erfolg – und damit oftmals zu Festnahmen der Täter. 

Szenenbildnerin Jennifer Bliem war bei den Dreharbeiten für die originalgetreue Nachbildung des Auffindungsortes der Leiche zuständig. Aus dem weggeworfene Müllsack ragt eine Silikon-Hand.  | Foto: Stefan Schneider
  • Szenenbildnerin Jennifer Bliem war bei den Dreharbeiten für die originalgetreue Nachbildung des Auffindungsortes der Leiche zuständig. Aus dem weggeworfene Müllsack ragt eine Silikon-Hand.
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In einem Reenactment, also einer möglichst authentischen Rekonstruktion des Tathergangs, wurde der Mordfall "Rosi" nachgestellt. Die Regionalmedien Burgenland waren bei den Dreharbeiten auf einer Koppel in Lichtenwörth dabei. Maskenbildner und Crew waren teils wochenlang damit beschäftigt die richtige Location zu finden und den Tatort so originalgetreu wie möglich nachzustellen.

TV-Tipp

Während der Live-Sendung, am Mittwoch, den 19.07. um 20:15 Uhr auf Servus TV, können Zuschauer mit sachdienlichen Hinweisen dabei helfen, die ungelösten Kriminalfälle aufzuklären.

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