Obstpreise fallen wie reife Äpfel
Apfelbauern können kaum noch kostendeckend produzieren
Die burgenländischen Apfelbauern können kaum noch kostendeckend produzieren. Der Verkaufspreis lag im im Herbst 2012 bei 40 Cent pro Kilo, fiel im Jahr 2013 auf 25 Cent und dürfte für die 2014er-Ernte nur noch bei 20 Cent liegen. Das gab der Burgenländische Obstbauverband bei seiner Jahresversammlung in Deutsch Kaltenbrunn bekannt.
"Die Produktionskosten liegen bei einem Hektarertrag von 30.000 Kilo bei 43 Cent und bei einem Hektarertrag von 40.000 Kilo bei 34 Cent", schlug Verbandspräsident Johann Plemenschits Alarm.
Höhere Ernten, weniger Märkte
Grund für das Preistief sind die enorm hohen Ernten im gesamten EU-Raum. Die Produktion stieg um eine Million Tonnen auf 12 Millionen, wegen des Russland-Embargos fällt aber ein großer Absatzmarkt weg. "Der europäische Markt wird total durcheinander gewirbelt. Produktionskosten und Preise stehen bei uns in keinem wirtschaftlichen Verhältnis mehr zueinander", stellte Landwirtschaftskammerpräsident Franz Stefan Hautzinger fest.
Er appelliert daher an den Lebensmittelhandel, seine Marktmacht nicht zum Drücken der Preise auszunützen. "Dadurch würde unweigerlich die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln gefährdet.“
Hautzinger forderte massive Anstrengungen, um neue Exportmärkte zu erschließen und bestehende Märkte auszubauen. Eine neue Kampagne der Agrarmarkt Austria soll das Bewusstsein der Konsumenten für heimische Ware verstärken.
Süd-Ernte 2014 etwas geringer
Im Südburgenland ist die Apfelernte 2014 laut Kammer etwas geringer ausgefallen als im Jahr davor. Im Nord- und Mittelburgenland war die Ernte gleich bleibend bzw. etwas höher als im Jahr 2013.
Der Ab-Hof-Verkauf von Äpfeln, Fruchtsäften, Edelbränden und anderen Obstprodukten konnte im vergangenen Jahr im Burgenland dafür einen deutlichen Aufschwung verzeichnen, berichtete Hautzinger.
460 Hektar Apfelanbau
Laut Erwerbsobstanlagen-Erhebung 2012 bewirtschafteten im Burgenland 213 Intensivobstbau-Betriebe 590 Hektar. Davon entfallen 460 Hektar auf den Apfel.
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