Ein besonderes Schicksal
David Hersch überlebte Todesmarsch 1945

- Foto: privat
- hochgeladen von Michael Losbichler
ENNS (milo). Am Montag, 19. November, wird Jack Hersch (New York City, USA) aus seinem Buch „Death March Escape" im Schloss Ennsegg vorlesen. Der amerikanische Autor begab sich auf die Spurensuche nach seinem Vater. Dieser wurde von der Ennser Familie Friedmann gerettet und versteckt. So konnte er dem Todesmarsch im April 1945 entkommen. Im Oktober wird sein Buch vorerst auf Englisch erscheinen. Die Geschichte von David Hersch, Vater des Autoren Jack Hersch, ist außergewöhnlich. Er konnte dem Todesmarsch zweimal entkommen.
Hilfe aus Enns
Beim ersten Marsch, Anfang April 1945, gelingt es ihm am Stadtrand von Enns zu fliehen. Kurz darauf wird er jedoch wiedergefunden und zurück nach Mauthausen gebracht. Unerklärlicherweise entging er einer Strafe und wurde eine Woche später wieder auf den Todesmarsch geschickt. Erneut schaffte er den Nationalsozialisten zu entgehen. Einen Tag darauf fanden ihn die Ennser Barbara und Ignaz Friedmann. Sie versteckten ihn zuerst im Haus, dann im Stadel. Dort blieb er bis zur Befreiung der amerikanischen Truppen. Danach kam er in die Kohlbruck Klinik nach Passau, da er durch die Zeit im Konzentrationslager dem Tod nahe war. Im Jahr 1946 kehrte er schließlich in seine Heimat zurück.
Der Todesmarsch 1945
Die SS bezeichnete die Verlegung von Gefangenen als „Evakuierung". Jedoch hatten die Gefangenen eine andere Bezeichnung dafür – der „Todesmarsch". Von den Konzentrationslagern Gusen und Mauthausen führte der Todesmarsch im April 1945 nach Gunskirchen. Insgesamt wurden circa 20.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder auf den Weg nach Gunskirchen geschickt – pro Marsch 500 bis 1.000 Personen. In nur drei Tagen sollten sie die Strecke von 55 Kilometern zurücklegen. Wer aus Erschöpfung zusammenbrach, wurde erbarmungslos getötet.
Genauere Informationen zu Geschichte und Autor unter davidhersch.com
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