"Ankommen": Ein Theater- und Integrationsprojekt
Ein Projekt der Schulinitiative Interkulturalität und Mehrsprachigkeit – Eine Chance! |
Was benötigen wir, um wirklich angekommen zu sein? Welche Gründe gibt es für Migration und Flucht? Ein theaterpädagogisches Sozial-, Integrations- und Nachbarschaftsprojekt der Neuen Mittelschule Traun zum Thema „Migration, Grenzüberschreitung und Ankommen in der neuen Heimat" gibt szenische Einblicke. Aus vierzehn verschiedenen Herkunftsländern kommen die Kinder und Jugendlichen, die ihren Eindrücken, Meinungen und Hoffnungen Ausdruck verleihen.
"Ankommen"
Kommen wir in einer bereits etablierten Gemeinschaft an, so kann allein diese Situation bereits Konfliktpotenzial in sich tragen: Denn unterschiedliche Lebenspläne, Bedürfnisse und Visionen von Zusammenleben können schnell auf Vorurteile und Stereotype prallen. Auf der anderen Seite aber entstehen gerade jetzt neue Chancen und Sichtweisen. Welche Folgen für das Zusammenleben ergeben sich? Und was machen die Menschen letztlich daraus?
Momente des Starts erlebbar machen
Diese und andere Fragen haben Schülerinnen und Schüler der NMS 1 Traun unter Anleitung von Theaterpädagog/inn/en des Kulturvereins "Spielbetrieb“ szenisch diskutiert und in all ihren Facetten erlebbar gemacht. Mithilfe des Improvisations- und Bewegungstheaters lassen sich aber auch eigene Erfahrungen oder Erlebnisse der Familie reflektieren und traditionelle Überlieferungen, Werte sowie Ängste (be-)greifbarer machen: Schritt für Schritt gelangen so Konflikte und Motive an die Oberfläche, was das prozesshafte des Projekts unterstützt und einen Weg der Entwicklung einleitet. So entstehen nach und nach Szenen des Ankommens und des Alltags. Aus unterschiedlichen Perspektiven, aus der Sichtweise der Alteingesessenen und dem Blickwinkel der Neuankömmlinge, beleuchten sie die vielschichtigen Momente des Starts.
Erfahrungen zu Collage verdichtet
Aufbrechen, um Grenzen zu überschreiten und anzukommen: Von der Liebe bis zur Flucht aus dem Foltergefängnis, von der Arbeitssuche bis hin zu Hoffnung, Trauer und Freude erzählen die Szenen, die sich ineinander verweben und zu einer Collage verdichten. Mit großer Begeisterung für das Projekt erleben die jungen Darstellerinnen und Darsteller ihre Rollen – so manches Talent ist mit der Aufgabe gewachsen. Die Collage wird – dem Thema gemäß – in der Form eines Stationentheaters zur Aufführung gelangen, wodurch das Publikum nicht mehr nur auf die Rolle des passiven Zusehers reduziert wird, sondern selbst auf dem Weg ist, um irgendwann einmal anzukommen.
Dieses Projekt ist Teil einer Initiative zum Unterrichtsprinzip „Interkulturelles Lernen“, an der sich mehr als 4.340 Schülerinnen und Schüler beteiligen und die bereits zum siebenten Mal stattfindet. Aus insgesamt 115 Konzepteinreichungen wurde das Projekt als förderungswürdig ausgewählt. Die österreichweite Initiative Interkulturalität und Mehrsprachigkeit – eine Chance! ist ein Projekt des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur im Rahmen von Kunst macht Schule. KulturKontakt Austria begleitet die Initiative konzeptionell, beratend und organisatorisch.
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