Donaubrücke Mauthausen
Bürgerplattform wehrt sich gegen zweite Brücke
Die Bürgerplattform Pro Ennsdorf- Pyburg setzt sich erneut zur Wehr: Dieses Mal gegen den Neubau von zwei Donaubrücken innerhalb von 0,7 Kilometern.
ENNSDORF, MAUTHAUSEN. Aus Medienberichten hat die Bürgerplattform erfahren, dass anstatt einer neuen Brücke bei Mauthausen nun auch die alte Brücke auf Grund des desolaten Zustandes neu gebaut werden soll. Der Anschluss der beiden Brücken auf der niederösterreichischen Seite erfolgt den Plänen zu Folge durch eine auf vier Spuren ausgebaute Straße und einen Kreisverkehr in Ennsdorf, der verkehrstechnisch mit Bypässen für 50.000 Fahrzeuge pro Tag ausgelegt wird.
„Absurde" Pläne
„Dieser Plan ist gerade zu absurd. Anstatt den Verkehr mit einer weiteren Brücke zwischen Linz und Enns zu entflechten, werden innerhalb von 0,7 Stromkilometer zwei Brücken hingeknallt", so die Mitglieder der Bürgerplattform. Sie unterstellt den Planern aus Oberösterreich, diese Variante wegen der gescheiterten Trassenfindung der Ostumfahrung von Linz zu verfolgen und den Nord-Süd Transitverkehr künftig über die B123 von Unterweitersdorf nach Ennsdorf leiten zu wollen. Daher fordert die Bürgerplattform den Stopp der Planung mit zwei Brücken und Ausbau der erst 2017 fertiggestellten Umfahrung Pyburg/Windpassing. Stattdessen setzt sie sich für den Neubau der Brücke am Standort mit Busspur und Radweg ein, sowie einer weiteren Brücke zwischen Enns und Linz. „Hier bei Mauthausen brauchen wir nur eine funktionierende Brücke mit zwei Fahrstreifen! Weiter westlich wäre eine zusätzliche Donauquerung sinnvoll", so Herbert Pühringer, Chef der Bürgerplattform
„Haben Brücke verkommen lassen"
„Die Länder haben die alte Brücke über die Jahrzehnte verkommen lassen und vor Wahlen immer wieder Ersatz angekündigt. Für intelligente Planungen hätten die Damen und Herren Zeit genug gehabt", sagt Pühringer. Seit über 40 Jahren werde auf der Stahlbrücke Salz gestreut und damit Schäden am Tragwerk in Kauf genommen. Daher bauen die Länder nun Zeitdruck auf und wollen die Verfahren beschleunigen. Die Verantwortung für Verzögerungen und damit die Schuld für eine mögliche Sperre der Donauüberfahrt solle nun der Bürgerplattform zugewiesen werden, so die Organisation.
Intelligente Planung
„Die Brücke war ja nie das Nadelöhr, sondern die schlechte Anbindung in Mauthausen an die B3 sorgte immer wieder für Stau“, sagt auch Vizebürgermeister Walter Forstenlechner aus Ennsdorf und plädiert daher für den Neubau nur einer Brücke am Standort. Mit „ein wenig Hirnschmalz“ bei der Planung könne man die Zeit der Totalsperre auf ein Minimum reduzieren, beispielsweise durch den Neubau einer Brücke neben der alten und anschießender Abtragung der alten Brücke oder aber der Nutzung als Radweg.
Ennsdorf vor Verkehrslawine schützen
„Ennsdorf erträgt schon jetzt genug Verkehrslasten und wir werden die drohende Verkehrslawine und das Projekt, das auch einen Ausbau der B123 in Ennsdorf auf vier Spuren vorsieht, mit allen Mitteln bekämpfen,“ sagt Aktivist Herbert Weißenhofer. Sogar die Berechnung des Landes weise für das Wohngebiet in Ennsdorf als Folge des Ausbaus eine Mehrbelastung von 4000 Fahrzeugen pro Tag aus.
Klimaschutz berücksichtigen
Überdies fordert die Bürgerplattform, dass die Klimaschutzziele in die Verkehrsprognosen eingearbeitet und mit dem neuen Klimaschutzgesetz, Stichwort „neues Mobilitätsmanagement“, abgestimmt werden. „Wenn der Staat den Klimaschutz ernst nimmt, muss er auch Aktivitäten setzen, die den Verkehr auf der Straße verringern. Zwei Brücken nebeneinander sind hier wohl nicht der richtige Ansatz", so die Mitglieder der Bürgerplattform. Die sinnlose Zerschneidung von Fluren, die Zerstörung des Auwaldes und der Flächenverbrauch durch die Trasse der neuen Donaubrücke führe zu einer sehr schlechten Umweltbilanz des Projektes. „Und das alles für eine Straße, die kein Gebiet aufschließt oder einen sonstigen Nutzen für den Verkehr in unserem Gebiet zu erzielt!"
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