Dem Geheimnis auf der Spur
ASTEN. "Das ist die stillste Zeit im Jahr", heißt es im Volkslied über die Advents- und Weihnachtszeit. Für viele Menschen hat diese Zeit im Zeichen von "Shopping-Stress" und "Punsch-Exzessen" allerdings wenig Besinnliches. "In unserer kontaktarmen Zeit ist es gut, sich dann und wann beim Punsch mit Freunden zu treffen, oder auch einmal mit Fremden", meint Franz Spaller, Pfarrer von Asten. Aber wir sollten auch das andere, die Stille zulassen. "Manche Menschen halten die Stille nicht aus – ein Alarmzeichen, dass der Mensch sich nicht mehr selbst gegenübertreten kann." Advent bedeutet wörtlich übersetzt "Ankunft". "Wir warten auf die Ankunft des absoluten Geheimnisses, das wir Gott nennen", sagt der Geistliche. "Vor einigen Jahren hatte ich ein Gespräch mit einem bekannten Psychologen über die Möglichkeiten der Tiefenanalyse", erzählt Spaller. "Er erklärte mir: 'Wissen Sie, ich kann einen Menschen bis in letzte Existenzgründe analysieren, aber er bleibt mir trotzdem immer ein Geheimnis.' Jeder Mensch wurzelt letztlich in Gott, dem unendlichen Geheimnis." Der Advent habe den Sinn, sich diesem Geheimnis zu stellen.
Lichtermessen im Advent
"Gläubige wie Nicht-Gläubige können sich um den Adventkranz versammeln, eine Kerze anzünden und Stille halten. Dann kann man die Frage zulassen: Wer bin ich, wohin geht meine Lebensreise, habe ich ein letztes Ziel?" Die Pfarre Asten möchte diese Einkehr fördern und veranstaltet vier Lichtermessen im Advent, an jedem Adventsamstag um 19 Uhr, in dunkler Kirche bei Kerzenschein. Besinnliche Musik vom Jakobuschor der Pfarre, von Trompete und Orgel, von einem Alphorntrio und der Rieder Stubenmusik begleitet die adventlichen Feiern.
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