Der "Zivi" als das Rückgrat des Systems

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BEZIRK (wom). Am Sonntag stimmen die wahlberechtigten Österreicher über die künftige Organisation und Struktur des heimischen Bundesheeres ab. An die Entscheidung Berufsheer oder Wehrpflicht ist auch eine weitere weitreichende Konsequenz geknüpft: Die Zukunft des Zivildienstes. In vielen Bereichen wie im Rettungsdienst, in verschiedenen Sozialeinrichtungen und vor allem in der Pflege sind Zivildiener längst zu einem wichtigen Faktor zum Erhalt des Systems geworden. "Die uns zugeteilten Zivildiener bekommen in ihrem neun monatelangem Pflichtdienst eine fundierte Ausbildung und sind als vollwertige Rettungssanitäter im Einsatz", erklärt Franz Weigl, Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes in St. Valentin. Weigl, der schon jetzt über Engpässe bei den Zivildienstleistenden klagt, sieht in der möglichen Umstellung auf ein freiwilliges soziales Jahr Probleme in sämtlichen sozialen Bereichen, in denen Zivis eingesetzt sind, zukommen. "Noch vor einem Jahr hatten wir in St. Valentin noch vier Personen, die an den vier jeweiligen Einberufungsterminen vorstellig wurden. Aufgrund von Umschichtungen werden uns jetzt nur noch jeweils drei zur Verfügung gestellt. Allein das führte in St. Valentin zur Einstellung zweier Hauptberuflicher, um den Betrieb adäquat aufrecht zuerhalten", erklärt der Bezirkstellenleiter, der zudem betont, dass sich 70 Prozent der Zivildiener nach Ablauf ihres Dienstes freiwillig weiter verpflichten und so weitere fünf bis sieben Jahre zur Verfügung stehen. Auch diese würde laut Weigl dann wegfallen. Einem freiwilligen sozialen Jahr steht Weigl skeptisch gegenüber. "Wie soll ich unseren freiwilligen Helfern erklären, dass sie nichts bekommen und ihr Kollege einen Lohn von 1400 Euro brutto verdient. Da sind Spannungen vorprogrammiert", ist der Valentiner überzeugt.

"Neues System hat Vorteile"
Anders sieht die Thematik Astens Bürgermeister Karl Kollingbaum von der SPÖ. "Wenn man bedenkt, dass der Zivildienst derzeit nur einen Bruchteil der Leute erfasst, sehe ich in dem freiwilligen sozialen Jahr eine tolle Chance", erklärt Kollingbaum, der sich überzeugt zeigt, dass durch das neue System nicht weniger, sondern mehr Kräfte für die wichtigen Bereiche in Pflege- und Rettungsdienst zur Verfügung stehen werden. "Natürlich würden mehr Kosten entstehen, doch man muss hier einfach auch das Geld in die Hand nehmen", so Kollingbaum.

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