Region Enns
Die Jugend fordert mehr Mobilität

- Sascha Reischl (vorne) vor dem mobilen Jugendzentrum.
- Foto: Sascha Reischl
- hochgeladen von Michael Losbichler
Jugendliche in Enns wünschen sich mehr Fortgehmöglichkeiten, bessere Busverbindungen und ein Kino.
REGION. Am Jugendstammtisch im Jugendzentrum (JUZ) Enns nahmen etwa 15 Jugendliche, Gemeindevertreter und Jugendarbeiter teil. Zustande gekommen sei der Stammtisch durch die Jugendlichen selbst, sagt JUZ-Leiter Patrick Häuserer: „Sie wollten wissen, wer in der Stadt eigentlich für ihre Anliegen zuständig ist und sich mit ihnen treffen." Häuserer und die Jugendlichen aus dem JUZ rührten die Werbetrommel und so kam es zu einer Top-Beteiligung.
Bessere Busverbindungen
Seit einem Jahr ist Häuserer für das Ennser Jugendzentrum zuständig und es sei der beste Job, den er bisher gemacht habe: „Die Arbeit mit den Jugendlichen macht mir großen Spaß und ich kann dabei wirklich etwas bewirken." Das Gespräch mit den Zuständigen in der Gemeinde trägt einen großen Teil dazu bei. Ein Wunsch der teilnehmenden Jugendlichen waren bessere Busverbindungen. „Die Verbindung von Enns nach Linz ist super. Will man aber von Enns irgendwo anders hin, sieht es schlecht aus", sagt die 17-jährige Anna Weitz aus St. Florian, die regelmäßig im JUZ anzutreffen ist. Sie war im Poly Enns und ist heute Bezirksausschussvorsitzende-Stellvertreterin des JUZ-Vereins.
Sommerkino im Stadtpark
„Ein weiterer Wunsch war ein Kino für Enns. Die Gemeindevertreter haben uns aber schnell klar gemacht, warum das in Enns derzeit nicht möglich sei. Dann haben wir gemeinsam nach Alternativen gesucht: So kam ein Sommerkino im Stadtpark zur Sprache. Das ist das Tolle am Stammtisch. Wir sagen, was uns ein Anliegen ist und die Gemeindevertreter sagen uns, was sie verbessern können, was nicht geht und warum es nicht geht." Generell fehle es Enns an geeigneten Fortgehmöglichkeiten. Derzeit gebe es nur das C7, welches ab 18 ist, und in Ennsdorf das Gewäxhaus, wo Jugendliche ab 16 Jahren fortgehen dürfen.
Jugend ist Zukunft
Doch neben genügend Raum und Freizeitmöglichkeiten sei vor allem die Unterstützung der Jugendlichen wichtig, weiß Sascha Reischl von Zukunft Jugend. Er ist in Niederneukirchen, Kronstorf und St. Marien für die Jugendarbeit zuständig. Mit seiner MobileJULEI – der mobilen Jugendleitung – erreiche er mehr Jugendgruppen, als es mit einem einzigen JUZ möglich wäre. Er beschäftigt sich mit vielen Themen: „Es gibt die sogenannten Megatrends, die gesellschaftlich auf uns zukommen. Die Digitalisierung ist Segen und Fluch. Junge Menschen gehen immer mehr in den virtuellen Bereich. Dort müssen wir ansetzen und über die Gefahren von Sexting, Sucht und Cyber-Mobbing aufklären." Für die Jugendlichen bietet Zukunft Jugend „Digitales Coaching". Zusätzlich können sie sich individuell per Chat bei den Betreuern melden. Das ermögliche neue Zugänge. „Durch die Schnelllebigkeit unserer Zeit haben die Kids Schwierigkeiten mit Vorbildfunktion, Werten und Grundeinstellungen", sagt der 32-Jährige, „Einzelberatungen und -Coachings werden immer wichtiger. Deswegen habe ich mich auf Psychosozialberatung spezialisiert."






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