Christbaum ab Hof
Ein Baum aus der Heimat

Bei Familie Neubauer am Moarhof in Hofkirchen gibt es frische Bäume aus eigener Christbaumkultur. | Foto: Hans Rüdiger Scholl
  • Bei Familie Neubauer am Moarhof in Hofkirchen gibt es frische Bäume aus eigener Christbaumkultur.
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Christbäume mit dem Markenlogo „Ein Baum aus der Heimat“ sind bei Familie Neubauer im Moarhof in Hofkirchen erhältlich, aber eben nicht nur das.

HOFKIRCHEN. Schon im Jahr 1378 ist der „Moarhof“ erstmals als Mairhof urkundlich erwähnt und gelangte 1695 in den Besitz der Familie der heutigen Eigentümer. Sicher war seinerzeit der Christbaumverkauf noch kein Geschäftszweig dort – kam der geschmückte Baum doch erst im 19. Jahrhundert in unsere Stuben. Im Jahr 1987 wurden im Moarhof die Kulturen angelegt, 1995 erfolgte erstmals der Verkauf von Christbäumen.

Vom Samenkorn zum zwei Meter Baum

Es dauert acht bis zwölf Jahre bis aus einem Samenkorn ein Zwei-Meter-Christbaum wächst. In Baumschulen werden aus Samenkörnern Jungpflanzen gezogen, die dann nach drei bis vier Jahren pflanzfertig verkauft werden. Nach der Pflanzung im Frühjahr beginnt die lange Phase der Aufzucht und Pflege in darauf spezialisierten bäuerlichen und forstlichen Betrieben.
So auch im Moarhof in Hofkirchen, wo Familie Neubauer auf etwa 2 Hektar Forst- und Ackergrund Nordmanntannen kultiviert. Angesprochen auf den Aufwand dafür, ist zu erfahren, was dabei zu leisten ist.
„Das Mähen zwischen den Bäumen und den Reihen ist die meiste Arbeit. Mit einem Hochgrasmäher wird der Jungbestand 3 -5 mal und der Altbestand 1-2 jährlich von Unterwuchs befreit.“ Unterstützt wird dies von 3 „analogen Määhhrobotern“ (gemeint sind 3 Schafe), die mit ihrer monatlichen „Mähleistung“ von etwa 10 Hektar die Arbeit tatkräftig unterstützen.
„Schädlinge sind bei uns nicht das Problem, außer vielleicht die Wühlmäuse. Aber die werden durch unsere Schafe, die mit ihren Hufen die Gänge zutreten, sehr wirksam hintan gehalten.“ Der Bestandsschutz erfordere keinen Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel, da die Nordmanntanne relativ schädlingsresistent sei. Von Christbäumen aus biologischer Landwirtschaft zu sprechen ist also durchaus angebracht. Wenn das Wetter mitspielt, es also weder zu trocken noch zu nass ist, wird ab Ende November mit Ernte und Verkauf begonnen.

Direktverkauf ab Hof

Der Moarhof ist einer der vielen bäuerlichen Erzeugerbetriebe, die in Österreich jährlich etwa 50 Millionen Euro mit dem Verkauf von mehr als 2.5 Millionen Christbäumen erwirtschaften. Durch diesen Einsatz werden, gerade für den ländlichen Raum, wichtige Arbeitsplätze geschaffen, oft für Familienmitglieder, Verwandte und Freunde, da die Betriebsgröße die Mitarbeit vieler erfordert.
Soll aus der Arbeit ein Geschäft werden braucht es moderne Medien, um auf das Produkt aufmerksam zu machen. Internetseiten, facebook und andere Soziale Medien werden genutzt, aber auch lokale Printmedien. Auf dem Moarhof wird direkt vermarktet. „ Wer einen Baum haben möchte besucht unser Feld, sucht sich seinen Baum aus und markiert ihn. Wir vereinbaren dann, wann der Baum gemeinsam geschnitten wird. Ab dem 8. Dezember lagern die Bäume auf dem Hof, wo man sich seinen Lieblingsbaum aussuchen und gleich mitnehmen kann. “
Seit einiger Zeit nutzen auch Firmen den rustikalen Gewölberaum des Moarhofs, um in geselligem Rahmen Christbäume an Mitarbeiter und Kunden zu verschenken. „Es bedarf einer rechtzeitigen Reservierung der Bäume und des Raums. Die Ausgabe von Speis und Trank ist von den Veranstaltern zu organisieren, da dem Hof kein Ausschank genehmigt ist“, ist zu erfahren. „Dieser Raum wird auch für den Weihnachtsmarkt am Christbaumhof genutzt, der dieses Jahr leider ausfallen muss.“ Neben den Christbäumen bietet der Moarhof auch Tannenreiser und Misteln, die von Floristen geschätzt werden.


Sinnvolle Restverwertung

Schon bald nach Weihnachten ereilt alle natürlich gewachsenen Christbäume das gleiche Schicksal. Sie werden zu Brennstoff oder Biomüll und sind dann ein letztes Mal von Nutzen. Nicht so künstliche Christbäume, von denen laut einer GFK-Umfrage, die in ca. 12% der 3,8 Millionen Haushalte aufgestellt werden. Diese landen am Ende ihres Lebens im Restmüll.
Mit Blick auf nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen ist man beim Moar im Moarhof genau richtig.


Ein Besuch lohnt mehrfach

Ein Besuch auf dem Moarhof muss aber nicht beim Kauf des Christbaums enden: In der Verkaufshütte findet man noch mehr. Produkte aus Alpakawolle und Alpakaseife beispielsweise, natürlich von den hofeigenen Alpakas „gespendet“. Und mit dieser Seife kann man sich bestens die Hände waschen, bevor man den Moar-Speck kostet.
In diesem Sinne, verbringen Sie und Ihre Lieben ein geruhsames Weihnachtsfest unter Ihrem festlich erstrahlenden Christbaum, vielleicht mit Nat King Coles ungewöhnlicher Version von „O Tannenbaum“.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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