Zwei Museen in einer Stadt
"Enns hat reichlich kulturelles Erbe"
Eine Stadt, zwei Museen: Museum 1212 soll genauer auf Geschichte der ältesten Stadt Österreichs eingehen.
ENNS. Während im 1892 gegründeten Museum Lauriacum eine der wichtigsten römischen Schausammlungen Österreichs untergebracht ist, findet man in Zukunft alles über die Geschichte der ältesten Stadt Österreichs im Museum 1212 Enns. Warum in Enns ein weiteres Museum eröffnet wird, erklärt der Obmann des Museumvereins Lauriacum, Gottfried Kneifel, so: „Mit dem Attribut 'älteste Stadt Österreichs' zu werben, aber keine historischen Belege dafür zu präsentieren, ist unseriös.“ Daher läuft die Gestaltung des neuen Stadtgeschichtemuseums 1212 bereits auf Hochtouren. Außerdem sind die Exponate der mittelalterlichen Ennser Geschichte seit der Landesausstellung 2018 im Depot und somit der Besichtigung entzogen worden. Die Ausstellungsstücke sind dann aber im neuen Museum 1212 im Schloss Ennsegg zu finden.
400.000 Euro in neues Museum investiert
Unter anderem unterzeichnete man den ersten Staatsvertrag in Enns, der die friedliche Vereinigung zwischen Österreich und der Steiermark bewirkte. Auch die erste oberösterreichische Landtagssitzung fand hier statt. Ebenso deuten so manche Exponate auf die Vielfalt der Religionen in der Stadt hin. Eine besondere Hochblüte erlebte Enns in der protestantischen Zeit, an die der Stadtturm noch heute erinnert. Die Gesamtkosten für die Errichtung des neuen Museums betragen mehr als 400.000 Euro und werden von der Stadt, dem Museumverein sowie mit Landes- und Bundesfördermitteln gedeckt. Rund um den „Welterbetag“ finden im Museum Lauriacum diverse Führungen und Veranstaltungen statt. Unter anderem stellt sich der Manager für den Unesco-Donaulimes, Christian Hemmers, vor, und der Passauer Stadtarchäologe Thomas Maurer gibt Einblick in seine Arbeit „Passau in römischer Zeit“.
„Enns hat ein reichhaltiges kulturelles Erbe, aber begrenzten Raum für die Präsentation. Deshalb war die Auswahl der Exponate und Ereignisse nicht einfach. Wir wollen jetzt schon neugierig machen und im Sommer zum Besuch einladen. Denn wer seine Geschichte kennt, kann die Gegenwart besser gestalten", so Kneifel, der sich mit Bürgermeister Christian Deleja-Hotko und vielen Ennser:innen über diese zusätzliche kulturelle Attraktion freut.
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