Froschkonzert in Nachbars Garten

- Seefrosch, Pelophylax ridibundus, Rana Ridibunda
- hochgeladen von Wolfgang Simlinger
Jedes Jahr um diese Zeit bekomme ich ähnliche Anfragen: "was kann ich tun, wenn die Frösche in Nachbars Biotop laut quaken und mir nächtens den Schlaf rauben?" Schwimmteiche und Gartenbiotope sind in Mode. Oft tauchen bereits im ersten Jahr nach der Errichtung die ersten Bewohner auf und siedeln sich dort an: Libellen, Gelbrandkäfer, Teichmolche und Frösche.
In unseren Breiten gibt es im Prinzip 4 Froscharten, die durch lautes Rufen auf sich aufmerksam machen:
Der Laubfrosch (hyla arborea) ruft bevorzugt während der Laichzeit im April und Mai. Die Männchen beginnen nach Sonnenuntergang zu rufen. Obwohl der Frosch nicht grösser als 5cm wird, ist der Ruf bei günstigen Witterungsverhältnissen oft kilometerweit zu hören. Laubfrösche ziehen sich nach der Laichzeit wieder aus den Gewässern zurück und rufen im Spätsommer nur mehr gelegentlich. Sie bevorzugen fischfreie seichte Gewässer.
Zu den Grünfröschen (pelophylax) gehören drei Arten: der Kleine Wasserfrosch (pelophylax lessonae), der Teichfrosch (pelophylax esculentus) und der Seefrosch (pelophylax ridibundus). Diese drei Froscharten sind ganzjährig am Gewässer anzutreffen, sie überwintern meist auch im Schlamm der Gewässer. Der Ruf der Frösche beginnt meist im April, kann aber bis in den Herbst dauern. Die bis zu 14cm grossen Seefrösche können extrem laut rufen und besiedeln auch grössere Gewässer mit Fischbestand. Sie sind es, die in erster Linie den Bewohnern in der Umgebung den Schlaf rauben.
Was kann man gegen den Ruf der Frösche tun?
Man kann eigentlich gar nichts tun. Alle oben genannten Froscharten stehen unter Naturschutz, es ist daher verboten, diese zu fangen, zu töten, zu beunruhigen oder in ein anderes Gewässer zu verfrachten. Zudem macht es auch gar keinen Sinn: Speziell Seefrösche sind extrem schnell und lassen sich nur schwer einfangen. Selbst wenn es einem gelingt, sie aus dem Teich zu fangen und in ein anderes Gewässer zu bringen: sie werden wieder an ihr angestammtes Gewässer zurückwandern. Oft kann es Wochen dauern oder oft auch nur wenige Tage und die Frösche sind wieder da. Selbst wenn man die Frösche sehr weit weg bringt: das Revier wird schnell von anderen Fröschen neu besetzt werden.
Im Klartext: wer ein Gewässer schafft, muss in absehbarer Zeit damit rechnen, dass es von Fröschen (in erster Linie Seefröschen) besiedelt wird.
Auch rechtlich hat man wenig Handhabe, wenn im Garten des Nachbars ein Frosch quakt: Froschrufe gelten als "Naturgeräusch" (ähnlich wie Vogelgezwitscher) und müssen gedultet werden.
Seefrösche gehören zu den lautesten Fröschen Europas:
Laubfrösche rufen ausschließlich im Frühjahr:





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