Nahrungsmittel im Müll
Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung

In der Region landen pro Person rund 20kg Lebensmittel im Abfall. | Foto: AndreyPopov_panthermedia
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Täglich landen zahlreiche, noch genießbare Nahrungsmittel in der Tonne. Um das zu vermeiden, geben Experten aus der Region Tipps.

REGION ENNS. Eine Analyse des Bezirksabfallverbandes (BAV) ergab, dass im Bezirk Linz-Land pro Person etwa 20 Kilogramm vermeidbarer Lebensmittelmüll entsteht. Das entspricht einem Anteil von 17 Prozent des Restabfalls. Den Großteil davon verursachen die Haushalte selbst. Daher sagt Bezirksbäuerin Michaela Sommer: „Wir alle sind gefordert, unser Lebensmittel-Konsumverhalten zu überdenken."

Beim Einkauf beginnen

„Ein Drittel der Lebensmittel werden originalverpackt und unangetastet entsorgt. Die Hälfte der Lebensmittelabfälle besteht aus angebrochenen Verpackungen und Produkten. Falsche Lagerung und Aufbewahrung sowie die falsche Interpretation des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) führen ebenfalls dazu, dass Lebensmittel im Abfall landen", schildert BAV-Beraterin Tanja Moser. Gründe dafür seien falsche Planung des Einkaufs und der Mahlzeiten. Auch Sommer spricht das MHD an: „Bei Verunsicherung können wir uns auf unsere Sinne verlassen! Sehen wir eine Veränderung auf dem Produkt? Wie riecht es? Wenn auch der Geschmack unverändert ist, können wir es unbedenklich essen." Anders sei dies beim Verbrauchsdatum „zu verbrauchen bis“: Diese Lebensmittel sollten tatsächlich nur bis zum angegebenen Datum verzehrt werden.

Richtig Planen und Vergleichen

Umso wichtiger sei das sorgfältige Planen des Einkaufs und das Schreiben eines Einkaufszettels. Auch das Vergleichen der Grundpreise kann helfen: „Nicht immer ist in einer optisch größeren Verpackung wirklich mehr drinnen, und sind Großpackungen oft teurer als gedacht", erklärt Moser. Zudem rät sie davon ab, hungrig einkaufen zu gehen.

Reste verwerten

Sind dennoch mehr Lebensmittel übrig geblieben als gedacht, kann die Haltbarkeit vieler Waren durch Einkochen, Dörren oder Einfrieren verlängert werden. Andernfalls bieten die Bäuerinnen des OÖ Bauernbunds zahlreiche Rezeptideen für die „Restlküche", mit denen Reste oder nur mehr kurz haltbare Lebensmittel zu schmackhaften Gerichten verarbeitet werden können. Als dritte Möglichkeit bietet sich das Verschenken und Teilen von Lebensmitteln an. Initiativen wie „Foodsharing" oder „fairteiler" auf Facebook oder foodsharing.at haben sich dabei bewährt.

Beratung und Initiativen

Wer sich generell Tipps zum Vermeiden von Lebensmittelabfällen holen möchte, findet beim Bezirksabfallverband den richtigen Ansprechpartner. Die Abfallberaterinnen und -berater bieten Telefongespräche, Vorträge, Schaumülltrennung und vieles mehr. Auch die OÖ Kampagne „Is nu guad – Lebensmittel im Abfall" soll Konsumentinnen und Konsumenten das Selbstbewusstsein geben, selbst zu entscheiden, ob ein Produkt noch genießbar ist und so sinnlose Verschwendung reduzieren.

Maßnahmen setzen

„Lebensmittel sind Mittel zum Leben und dementsprechend wertvoll. In ihnen stecken kostbare Ressourcen wie Wasser, Energie und Arbeit unserer heimischen Landwirtschaft. Genießbare Lebensmittel gehören nicht in den Müll, denn der Großteil der Abfälle wäre vermeidbar. Deswegen wollen wir hier als Bezirksabfallverband bewusste Sensibilisierungsmaßnahmen setzen“, sind sich der BAV-Vorsitzende Christian Kolarik und BAV-Vorsitzender Mario Mühlböck einig.

Weitere interessante Informationen, Tipps und Projekte finden Sie unter: umweltprofis.at/linz_land/service_und_infos
Foodsharing-Angebote finden Sie unter: foodsharing.at
Infos zu Too good too go finden Sie unter: toogoodtogo.at/

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