Landwirtschaftsschüler erhielten Besuch aus Kanada
ST. FLORIAN. Stefan Zehetner, ein 30-jähriger kanadischer Landwirt mit oberösterreichischen Wurzeln, präsentierte den Schülern der HLBLA St. Florian seine Erfahrungen in der Bewirtschaftung eines 400 Hektar großen Ackerbaubetriebes im Süden Kanadas. Die Produktionsbedingungen in diesem Gebiet sind vergleichbar mit dem oberösterreichischen Zentralraum.
Seit 25 Jahren wird auf dem Farmland von Stefan Zehetner pfluglose Bodenbearbeitung mit Direktsaat betrieben. In den letzten Jahren erfolgte schrittweise der Anbau von Deckfrüchten als Winterbegrünungen oder Zwischensaaten mit verschiedenen Mischungen, um die Bodenstruktur zu verbessern, Erosionen zu verhindern, den Dünger- und Spritzmitteleinsatz zu reduzieren und die Produktionskosten pro Hektar deutlich zu senken.
Wenngleich der Anbau von Gründüngungen in Österreich schon seit langem landwirtschaftliche Praxis ist, so waren die präsentierten Ergebnisse des sog. „Green Planting“ – dem Anbau in Direktsaat von Sojabohne in kniehohen Winterroggen und den Anbau von Körnermais in üppige Gründüngungsmischungen mit bis zu 18 Mischungskomponenten (Getreide, Klee, Gräser, Leguminosen, Brassicacea) erstaunlich. Ertragseinbußen von ca. 10% wurden durch den wesentlich geringeren Dünger- und Pflanzenschutzmitteleinsatz und auch Maschineneinsatz mehr als ausgeglichen.
Stefan Zehetner ist überzeugt, durch konsequente Weiterentwicklung seines Know hows im Bereich des „Green Planting“ die Produktionskosten soweit senken zu können, dass seine für kanadische Verhältnisse kleine Farm auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben und im Vollerwerb bestehen können wird.
Der Beitrag dieses jungen ambitionierten kanadischen Farmers hat LehrerInnen und SchülerInnen interessante Denkanstöße geliefert und gezeigt, dass es zwischen intensiver konventioneller Bewirtschaftung und ökologischer Landwirtschaft noch alternative Produktionsformen gibt, die wirtschaftlich erfolgreich und auch nachhaltig sein können
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