Wie man Betroffenen helfen kann
Makuladegeneration – Die Netzhaut im Auge behalten

Regelmäßige Kontrollen bei Augenärztinnen oder Augenärzten sind wichtig, um Erkrankungen rechtzeitig erkennen und behandeln zu können.  | Foto: WavebreakmediaMicro/panthermedia
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Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine der häufigsten Ursachen für Erblindung: Wie Ärzte und Optiker Betroffenen helfen können.

ENNS, PERG. Das Augenlicht zu verlieren, blind zu werden – diese Vorstellung löst Angst aus. Die häufigste Ursache für unumkehrbaren Verlust des Sehvermögens in Industrieländern ist die altersbedingte Makuladegeneration – kurz AMD – , wie Augenarzt Manuel Edelmayr weiß. Gemeinsam mit seiner Kollegin Nora Eckerstorfer ist er in einer Gruppenpraxis in Enns tätig und ist – unter anderem – Spezialist für Makula- und Netzhauterkrankungen. 

Feuchte und trockene Form

"Die altersabhängige Makuladegeneration ist eine degenerative Erkrankung der Netzhautmitte, der so genannten Makula, welche durch spezifische klinische Befunde, die der Augenarzt bei der Untersuchung erkennt, wie Ablagerungen und Veränderungen im Bereich der Netzhautschichten gekennzeichnet ist", erklärt Edelmayr. Die trockene AMD ist die häufigste Form. Die feuchte Form ist seltener, führt aber rascher zu einem starken Sehverlust. "Dabei kommt es vereinfacht gesagt zu einer Flüssigkeitsansammlung durch Gefäßneubildung aufgrund von Wachstumsfaktoren. Ein Übergang von der trockenen in die feuchte Form ist möglich. Fortgeschrittene Stadien der AMD führen zu einer Sehverschlechterung, wie verzogene Linien, Schwierigkeiten beim Lesen und dem Verlust des zentralen Sehens", sagt Eckerstorfer. 

Optik-Kompetenzzentrum Perg entsteht

Wird das Sehvermögen immer schlechter, kann die optimale Versorgung mit Lesebehelfen die Lebensqualität von Betroffenen entscheidend verbessern.  Das weiß auch das Team von Optik Kroboth in Perg. Hier entsteht derzeit direkt angrenzend an das bestehende Geschäft in der Herrenstraße ein Optik-Kompetenzzentrum. Gemeinsam mit Spezialisten will man besonders älteren Menschen und jenen mit Augenerkrankungen helfen, ihr maximal mögliches Sehvermögen zu erreichen.

Alter als größtes Risiko

Als Hauptrisikofaktor für die Entstehung von AMD gilt das Alter. Auch genetische Faktoren, Rauchen, hoher Blutdruck, fettreiche Ernährung und Übergewicht erhöhen das Erkrankungsrisiko. Positive Effekte haben Nahrungsmittel, die reich an Antioxidantien sind. "Eine ausgewogene Ernährung, mit viel Omega 3 Fettsäuren, Obst und Gemüse, ausreichender Sonnenschutz, Bewegung und Nikotinstopp", empfehlen die beiden Augenärzte. Außerdem gebe es Hinweise, dass Nahrungsergänzungsmittel bei bestimmten Patienten hilfreich sein können. 

Medikamente ins Auge spritzen 

Behandelt wird die feuchte Form der Makuladegeneration mit regelmäßigen Spritzen, die nach örtlicher Betäubung direkt ins Auge verabreicht werden. "Aktuell finden gerade Zulassungsstudien auch für die trockene Form bereits statt. Regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt helfen, um das Fortschreiten der Erkrankung rechtzeitig zu erkennen und gegebenenfalls die Behandlung zeitnah einzuleiten", so Eckerstorfer und Edelmayr. 

200 Millionen Menschen betroffen

Zwischen 80 und 85 Prozent der Patientinnen und Patienten sind an der trockenen Form erkrankt. "Mit dem Alter wird die Erkrankung häufiger. Unter den über 60-jährigen leidet in Europa rund jeder Vierte an einer altersbedingten Makuladegeneration. Weltweit sind ungefähr 200 Millionen Menschen von der AMD betroffen", sagen die Ennser Augen-Spezialisten.

Regelmäßige Kontrollen bei Augenärztinnen oder Augenärzten sind wichtig, um Erkrankungen rechtzeitig erkennen und behandeln zu können.  | Foto: WavebreakmediaMicro/panthermedia
Augenärzte-Team: Praxisgründer Manuel Edelmayr mit Nora Eckerstorfer, die seit 2022 in der Gemeinschaftspraxis in Enns tätig ist. 



 | Foto: Dr. Edelmayr und Dr. Eckerstorfer Augenärzte Gmbh
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