Klaus Kapeller
Vom Impfskeptiker zum Impfbefürworter

„Sobald ich das System brauche, wie wenn ich ins Krankenhaus muss, ist es nicht mehr nur meine Geschichte.", sagt Kapeller.  | Foto: Sandra Würfl
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Lange war Klaus Kapeller der Corona-Impfung gegenüber skeptisch. Als er gerade dabei war, umzudenken, erkrankte er schwer und bereute sein Zögern. 

ST. FLORIAN. Bis Juni 2021 gehörte der 52-Jährige Klaus Kapeller aus St. Florian zu den Impfskeptikern. Zwar sah er sich nie zu jeglichen Verschwörungstheorien hingezogen, impfen lassen wollte er sich dennoch nicht. „Für eine Herdenimmunität benötigen wir 80 Prozent Geimpfte, da gehöre ich dann lieber zu den anderen 20 Prozent", war sein Gedanke. Darüber hinaus war er der Meinung, er würde sowieso nur einen leichten Verlauf haben, sollte er sich anstecken, da er ja „eh so gesund ist".

Aufgeschoben und bereut

Über den Sommer unterhielt er sich dann aber mit Menschen beider Seiten, tauschte sich aus und hinterfragte die Motive und Hintergründe für die jeweilige Meinung. Schließlich gestand er sich ein, sich doch eher zu den „Vernünftigeren" zugehörig zu fühlen, jenen, die sich impfen ließen. Aus Zeitmangel und niedrigerer Priorität rückte das Thema Impfen in den Sommermonaten in den Hintergrund und es kam nicht zum Corona-Stich". Und genau das bereute er schließlich Ende August.

Verlauf doch nicht so leicht

Nachdem Kapeller zu Mittag erste Symptome wie Fieber und Gliederschmerzen verspürte, wachte er nach einem Mittagsschlaf mit 41,9 Grad Fieber wieder auf. Nach einem Besuch des Hausarztes, der ihm Tabletten verschrieb folgte dann am Abend das positive Testergebnis – und eine Woche Krankenstand daheim, in der er sich dachte: „Warum war ich nicht impfen?". Nach einer Woche musste der Programmierer und Musiker dann auch noch feststellen, dass er Blut hustete. So war der Weg ins Krankenhaus unabdingbar. Dort blieb er für fünf Tage in stationärer Behandlung, bis er schließlich entlassen wurde.

„War extrem schwach"

Zwar hatte Kapeller nach der Entlassung keine Symptome mehr, jedoch war er noch extrem schwach. „Nach einem 200 Meter Spaziergang war ich völlig fertig", berichtet der 52-Jährige. Auch die Medikamente musste er weiter nehmen, bis es schließlich endlich besser wurde. Seither hatte er in diversen Medien Auftritte und teilte seine Erfahrungen mit der Öffentlichkeit, unter anderem beim Talk 1 im ORF. Bald steht dann auch die erste Impfung an. 

Für Politik schwierig 

Die Frage, wie die Politik vorgehen soll, findet er schwierig: „Die Politik kann nichts richtig machen – sperren sie alles auf, werden alle krank, machen sie alles zu, werden alle psychisch krank". Er glaubt aber, dass mehr Berichte über die Krankheit selbst sinnvoller wären, da die bloßen Zahlen und Statistiken ohnehin niemanden mehr interessieren würden. Er meint: „Angst ist nie ein guter Ratgeber, mit Angst kommt man nie weiter im Leben", und rät zu Offenheit.

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