Harald Siegl: Gänsehaut bei Olympia
HARGELSBERG. Den Reitclub URC Siegl gibt es seit als 50 Jahren. Das sportliche Ausgängeschild des ursprünglich in St. Florian beheimateten Vereins ist zweifellos Harald Siegl. Der 44-Jährige gehört seit 20 Jahren zur Spitze der österreichischen Reiter. Der Hargelsberger ist dreifacher Staatsmeister, ritt bei Welt- und Europameisterschaften – und war bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen.
"Bei der Eröffnungsfeier mit 10.000 Sportlern und 70.000 Zuschauern habe ich eine Gänsehaut bekommen", erinnert sich Siegl. "Auch das Olympische Dorf hat einen besonderen Flair, wenn du mit den Superstars an einem Tisch sitzt und mit ihnen reden kannst." Den Wettkampf selbst erlebte er als unspektakulär. An der Strecke standen wenige Zuschauer – kein Vergleich mit Bewerben in Deutschland oder Großbritannien. Siegl wurde in Athen mit dem Team 13.
Siegl lebt mit seiner Familie den Pferdesport und für die Pferde. "Für den Sport muss man viele Entbehrungen auf sich nehmen. Die Jahresurlaube gehen zum Beispiel fürs reiten drauf. Urlaubsreisen gibt es daher nicht." Der 44-Jährige verdient seinen Lebenunterhalt mit Reittrainings. Von Bayern, Tirol bis Wien gibt er Stunden. Auch seine Frau, eine ehemalige Reiterin, und seine beiden Töchter haben sich dem Reiten verschrieben. Die 18-jährige Lea Siegl, österreichische Meisterin und EM-Teilnehmerin, hegt ebenfalls den Traum von Olympia.
Mit seinen Pferden hatte Siegl viel Glück: "Ich habe von vier Pferden drei raufgebracht, das gelingt nicht jedem. Alle guten Pferde habe ich durch Zufall enteckt und gekauft." Die Vielseitigkeitsreiter sind die Zehnkämpfer des Pferdesports. "In der Vielseitigkeit musst du alles gut können, bist aber niergends an der Spitze. Dafür kann man in dieser Disziplin als Reiter noch am meisten entwickeln, mit dem Pferd am meisten erlernen."
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