„Die Lehrlinge sind unsere Zukunft"

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Der 17-jährige Marc Eschbach absolviert eine Lehre bei der Tischlerei Kaun in St. Florian.

ST. FLORIAN. Im Einsatz als Lehrlingsredakteur interviewte Marc Eschbach die Firmenchefin Ulrike Reischl-Kaun.

Welche Ausbildung haben Sie absolviert?
Zuerst habe ich die Mittelschule mit Matura absolviert, dann ein Kunstgeschichte Studium abgeschlossen und zuletzt die Tischler-Meisterprüfung gemacht.

Die Tischlerei Kaun hat gut 80 Mitarbeiter. Wie ist es, wenn man als Chefin Verantwortung über so viele Menschen hat?
Es ist natürlich eine große Herausforderung, aber eine schöne Aufgabe. Ich mag es mit Menschen zusammen zu arbeiten und noch dazu haben wir ein gutes Betriebsklima. Aber es ist immer ein Auf und Ab. Man ist auch ab und zu die Klagemauer.

Ist es einfach gute Lehrlinge zu finden?

Nein, sogar sehr schwer. Es kommen sehr wenige Bewerbungen rein. Und das sicher, weil wir im Speckgürtel von Linz und Steyr sind. Die BMW und Voest haben ganz andere Angebote und können den Lehrlinge Einiges anbieten. Dazu kommt, das nicht mehr so viele, eine Lehre als Tischler machen möchten. Ein Grund dafür ist, dass der Kollektivvertrag eine Katastrophe ist. Andere Handwerker wie z. B. Elektriker haben einen viel höheren Kollektivvertrag.

Wie kann man junge Leute dazu bewegen, sich für eine Lehre zu entscheiden?
Ich denke, das erstens das Elternhaus eine sehr große Rolle spielt. Zweitens, dass die Schulen viel mehr machen müssten, wie zu Beispiel, dass sie sich mit Klassen Firmen anschauen. Und drittens ist Mundpropaganda fast das Wichtigste. Begeisterte Lehrlinge sollten Jüngere für eine Lehre überzeugen.

Wie gehen Sie mit Facharbeitermangel um?
Wir inserieren, und wenn eine Firma in Konkurs geht, probieren wir diese Arbeiter zu gewinnen. Teilweise müssen wir auch Arbeiter aus dem Ausland anstellen. Von Büro-Assitenten bis Techniker über Bauleiter, Monteure und Tischler. Darum sind die jungen Arbeiter Goldes Wert für die Zukunft.

Was denken Sie wie wichtig Lehrlinge in der Zukunft in Österreich sein werden?
Sehr wichtig. Sie sind unsere Zukunft. Ich möchte nicht sagen, dass sie wichtiger sind als Abgänger von Hochschulen, aber für den Handwerksbereich oder für mittelständische Betriebe, die ja den Staat unterstützen, gerade für die, sind sie wichtig.

Was denken Sie: Werden wir in Zukunft noch Tischler brauchen?
Ja, das werden wir! Wer macht sonst ein individuelles Kästchen? Serienmöbel aus der industriellen Tischlerei können die Maschinen übernehmen, aber Renovierungsarbeiten oder eine Tür oder ein Fenster einstellen, oder Fenster austauschen, dafür wird es, in Zukunft noch Tischler und Handwerker brauchen.

Würden Sie sich wieder für eine Lehre als Tischler entscheiden?

Ja, absolut!

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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