Wiener Spaziergänge
Die bebrillte Kuh
Bäckerstraße im 1. Wiener Gemeindebezirk; so oft durch diese Gasse spaziert, so oft die Häuser bewundert - immer wieder ein Vergnügen. Jedes Haus ist schön und besonders, über jedes Haus findet man Informationen im Reiseführer.
Natürlich haben hier einmal die Bäcker gesiedelt. Aber davor noch, im 11.-12.Jh. war hier ein Handelsplatz, so in der Art einer Karawanserei; Übernachtungsmöglichkeit und Warenhandelsplatz für weiter reisende fremde Händler. Die ersten Häuser waren deswegen der Kölner Hof und der Regensburger Hof. Beide stehen heute noch.
Da aber dieser Platz keinen direkten Zugang zu irgendeinem Stadttor hatte, verblasste langsam seine Bedeutung, und er wurde durch eine zusätzliche Häuserzeile vom Platz zur Gasse.
Jedermann kennt das berühmte Wandbild an der Fassade von Hausnummer 12, die bebrillte Kuh am Brettspiel. Dabei wurde es erst 1980 wieder frei gelegt. Nach neueren Forschungen stammt es aus dem 17.Jh., aus der Zeit der Gegenreformation, und es soll die gerade damals besiegten Protestanten verspotten; dass sie "immer gescheiteln, immer soo seriös und streng sind", im Gegensatz zur barocken Lebensfreude im wieder katholischen habsburgischen Wien. - Nicht freundlich - heute können wir hoffentlich trotzdem darüber lächeln.
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