Heller und bunter
Neu gestalteter Kästenbaumtunnel Oberlaa eröffnet
Mit 100 Metern Länge und fünf Metern Breite verbindet der Kästenbaumtunnel das Dorf Oberlaa mit dem Kurpark. Dieser wurde nach einem Jahr Planung am Donnerstag eröffnet.
WIEN/FAVORITEN. Von der Kurkonditorei und der Therme Wien ist es nicht mehr weit zum Dorf Oberlaa. Ein Durchgang verbindet die beiden Teile Favoritens. Allerdings war der Kästenbaumtunnel, der die beiden Teile vereint, für die meisten Bewohnerinnen und Bewohner ein Angstraum.
Nur wenig Licht gab es auf den 100 Metern. Auch waren die Wände regelmäßig verschmiert. Doch das ist jetzt Geschichte, denn der neu gestaltete Durchgang wurde am Donnerstag eröffnet. "Es war hier ,entrisch’, also furchteinflößend", so Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ). Das betraf die Oberlaaerinnen und Oberlaaer besonders, wenn sie auf dem Weg zum Kurpark waren.
Geschichte Favoritens im Tunnel
Es war Zeit, Licht in den Tunnel zu bekommen, so wurde von der Wiener Standortenwicklung (WSE) der Grafiker Tom Koch engagiert, um die Wände des 100 Meter langen Durchgangs zu gestalten. Dabei musste er nicht lange nachdenken, um die zündende Idee zu haben: Das Thema ist die Geschichte Favoritens und auch die Gartenschau 1974, aus der ja der Kurpark Oberlaa entstand.
So führen nun zwölf Schautafeln durch mehr als 700 Jahre Geschichte: Von der ersten Erwähnung Oberlaas im Jahr 1324 bis zum Tag der Tunnel-Eröffnung, die am 18. April 2012 erfolgte, genau 50 Jahre nach der zweiten Wiener Internationalen Gartenschau (WIG), die in Favoriten errichtet wurde. Damals wurde aus einer Gstätten eine Art zweites Schönbrunn gemacht – und wurde in der Folge zum Kurpark Oberlaa.
"Die Sklavenkönigin"
Zu sehen gibt es etwa Bilder und Anekdoten der Filmstadt, die es bei Oberlaa gab und wo "Die Sklavenkönigin" gedreht wurde. Ebenso sind Werke zu den Anfängen der Therme Wien und die Entdeckung der Schwefelquelle in Oberlaa, die bei Bohrungen 1934 gefunden worden sind, zu sehen. Letztere helfen noch heute mit ihrer Heilkraft.
Die ersten Passanten schmunzelten bereits beim Flanieren. Denn neben den Informationen gibt es auch die grafischen Elemente von Grafiker Koch. Sie erinnern an die Zeit der WIG 1974. Und alle Beteiligten sind sich einig, dass der Tunnel nun seinen Schrecken verloren hat.
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