Verbauung von Oberlaa, Unterlaa und Rothneusiedl
Oberlaa muss ein Dorf bleiben
Die Initiative Lebensraum Oberlaa kämpft gegen eine Verbauung von Oberlaa, Unterlaa und Rothneusiedl. Dafür haben sie rund 5.500 Unterschriften gesammelt.
FAVORITEN. Mit rund 55 Metern Höhe ist der Airo-Tower in der Kurbadstraße ein weit sichtbarer Bau in der dörflichen Struktur von Oberlaa, Unterlaa und Rothneusiedl. Aus dem ehemaligen Hotel an der Therme wird nun ein Wohn-Turm.
"Um diesen Bau herum sollen rund 25 Wohnblöcke mit bis zu 25 Metern Höhe kommen", weiß Martin Kornfeld von der Initiative Lebensraum Oberlaa. Gemeinsam mit Richard Stocker möchte er dieses Projekt einbremsen.
5.500 Unterschriften
"Wenn die Pläne wie ursprünglich entworfen umgesetzt werden, ist die Aussicht auf das Grün weg und man hat nur mehr die Sicht auf eine Wohnstadt", befürchtet er eine zweite Seestadt mitten im Wiener Dorf Oberlaa. "Der Dorfcharakter hier im Süden muss unbedingt erhalten bleiben", fordert er.
Gemeinsam mit Richard Stocker hat er bereits über 5.500 Unterschriften gesammelt, damit das Stadtbild erhalten bleibt. "Auch in Oberlaa, Rothneusiedl und Unterlaa wird derzeit wie wild gebaut", fürchtet Stocker eine "Verstädterung" seines Dorfs.
Schutzzone gewünscht
Dabei geht es ihm nicht darum, dass gar nicht mehr weitergebaut wird. Aber der Charakter des Grätzels müsse unbedingt erhalten bleiben und nicht aus jedem "Einfamilienhaus gleich ein mehrstöckiges Mietshaus entstehen", so Stocker.
"Wir haben eine Herzensbindung zu unserem Dorf und das soll erhalten bleiben." So fordert er eine Schutzzone für die drei Dörfer.
Nein zu Hochhäusern
Hilfe kommt dabei vom Bezirksvorsteher Marcus Franz, der darauf hinweist, dass die Pläne für die Verbauung bei der Kurbadstraße bereits 2015 präsentiert worden seien. Trotzdem werde er sich dafür einsetzen, dass die geplanten Bauten niedriger als ursprünglich geplant werden.
Im Wohnbau-Stadtratbüro verweist man darauf, dass zurzeit an einem Entwurf für den Flächenwidmungs- und Bebauungsplan gearbeitet werde. Es sind aber keine neuen Hochhäuser (über 35 Meter) vorgesehen, einzig der Airo-Tower bleibt bestehen.
Dörfliche Struktur bleibt
Ein Baustart ist abhängig vom Widmungsverfahren. Allerdings ist ein Spatenstich für die weitere Verbauung entlang der U1 in Oberlaa vor Ende 2021 nicht realistisch.
Für den südlichen Bereich gibt es Entwarnung: "Ein Eingriff in die bestehende dörfliche Struktur von Oberlaa ist nicht projektiert", heißt es eindeutig aus dem Büro von Stadträtin Kathrin Gaál. Die derzeitigen Planungen beziehen sich ausschließlich auf das Gebiet nördlich der U-Bahn.
Mehr Infos gibt es hier.
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