Ute Bock kehrt heim
Ute Bock, die Flüchtlingshelferin, kehrt im April 2012 in die Zohmanngasse zurück. (Die bz berichtete). Die Anrainer sehen der Ankunft von Frau Bock und ihrer Begleitung mit gemischten Gefühlen entgegen.
Josef Neumayr, Initiator der Projekte „A Letter To The Stars“ und projektXchange, bemüht sich ehrenamtlich um eine positive Kommunikation mit den Anrainern: „Die Anrainer werden von uns begleitet. Ihre Anliegen nehmen wir sehr ernst“, so Neumayr. Mitte Februar wird zu einem Informationsabend mit einem Experten der Kriminalstatistik geladen.
Für ein positives Miteinander sind weitere Projekte geplant, wie Filmabende, Vorträge oder auch gemeinsames Kochen.
Gleiche Chancen für alle
Josef Neumayr beschreibt die Flüchtlingshelferin: „Ute Bock ist ein bewundernswerter Mensch. Eines Tages werden wir alle froh sein, sie gekannt zu haben.“
Ute Bock widmet ihre ganze verfügbare Zeit dem sozialen Engagement und wird jeden Tag, ebenso wie eine Sozialarbeiterin, vor Ort sein. „Meiner Ansicht nach sollten alle Menschen gleiche Chancen haben. Ich hoffe, dass ich das noch erlebe. Solange es nicht so ist, muss ich weitermachen“, sagt Frau Bock tatkräftig.
Infos zu Ute Bock
Wer ist diese Frau, die Tausende inspiriert und einen Manager dazu bewegt, ein ganzes Haus für soziale Zwecke zur Verfügung zu stellen? Viele sehen in ihr eine Art Robin Hood ohne Pfeil und Bogen – bewaffnet mit viel Humor, Ideologie und Kampfeskraft für ihren Lebenstraum – Ein gutes Leben für jedermann.
Ute Bock wurde 1942 in Linz geboren. 1969 begann sie im Gesellenheim Zohmanngasse als Angestellte der Gemeinde Wien als Erzieherin. 1976 wurde sie Leiterin des Heims. Nachdem sie keine afrikanischen Asylwerber mehr aufnehmen durfte, organisierte sie private Wohngemeinschaften, die sie selbst finanzierte und in ihrer Freizeit betreute.
Ihr soziales Engagement wurde mehrfach ausgezeichnet:
• UNHCR-Flüchtlingspreis (2000)
• Bruno-Kreisky-Preis für Menschenrechte (2002)
• Dr.-Karl-Renner-Preis (2003)
• Humanitätspreis des Roten Kreuzes (2004)
• Spin the Globe-Award von Siemens (2004)
• Stiftung des Ute Bock Preises für Zivilcourage (2000)
Grundversorgung von Asylwerbern
Österreich ist verpflichtet, allen Asylwerbern die Grundversorgung zur Verfügung zu stellen. Die Grundversorgung umfasst:
• Krankenversicherung
• Bei Unterbringung in einer organisierten Unterkunft, wie einem Asylantenheim: Verpflegung oder Essensgeld und 40 Euro Taschengeld monatlich
• Bei Unterbringung in Privatunterkünften: 110 Euro Mietkostenersatz, Verpflegungsgeld von 180 Euro für eine erwachsene Einzelperson monatlich
Asylwerber haben keinen Zugang zum Arbeitsmarkt.
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