Lehrling in der Apotheke
Zwischen Salben und dem Telefon
Dajana Nikolitsch arbeitet in der Apotheke Troststraße U1. Ihr Aufgabengebiet reicht vom telefonieren bis hin zum Service des Medikamenten-Rotobers.
FAVORITEN. "Ich wollte immer schon pharmazeutisch arbeiten", erzählt Dajana. Schon mit sechs Jahren träumte sie davon in einer Apotheke tätig zu sein. Und sie ist glücklich, dass sie sich diesen Kindertraum erfüllen konnte.
Dabei wählte die Favoritnerin nicht die Variante über das Studium, sondern wählte den Lehrberuf einer pharmazeutisch kaufmännischen Assistentin. Die Lehre dauert im Normalfall drei Jahre. "Mit einer Matura ist man allerdings schon nach eineinhalb Jahren ausgelernt – was bei mir der Fall war", erzählt sie stolz.
Kräuter und Chemie
Und an Lernstoff mangelt es dabei nicht. So muss auch Dajana wissen, welche Heilkräuter wofür angewendet werden und welche Medikamente wie gelagert werden. Sogar die Bestellung der Heilmittel steht auf der Arbeitsliste.
Auch Salben herzustellen zählt mit zu den Aufgaben, die sie zu erledigen hat. "Das macht mir besonders Spaß", so die quirrlige Favoritnerin. Dass man dafür auch viel Chemie zu pauken hat, störte sie dabei kein bisschen.
Dienst am Kunden
Dass sie keine Chemikerin geworden ist, liegt vor allem daran, dass Dajana das Kundengespräch liebt. Dabei weiß sie auch stets den richtigen Ton anzuwenden. "Bei älteren Menschen muss man natürlich viel mehr Respekt entgegenbringen", weiß sie. Während bei jüngeren oft ein salopperer Ton gewünscht ist.
Und Probleme an der Theke zu lösen beherrscht sie ebenso. Wenn etwa ein gewünschtes Heilmittel nicht vorrätig ist, dann vertieft sie sich so lange in die Materie, bis eine Lösung gefunden wurde. In der Corona-Zeit ging das sogar so weit, dass bestimmten Kunden ihre Medikamente sogar zugestellt wurden. "Das ist einfach Dienst am Kunden", so Dajana.
Roboter verteilt Medizin
Genauso werden bestimmte Trockensäfte auch für die Kunden vor Ort aufgelöst, wenn dies gewünscht ist. So gibt es etwa Heilmittel, die mit der richtigen Menge an destilliertem Wasser verabreicht werden müssen. Und das trauen sich eben nicht alle Patienten zu.
Wenn man der Favoritnerin bei der Arbeit zusieht, kann einem schwindlig werden: Vom Kundengespräch läuft sie zur Medikamentensortierung und dann weiter zum Verteil-Roboter. Hier müssen die einzelnen Verpackungen richtig einsortiert werden. Der Automat bringt dann das gewünschte Medikament durch eine Art Rohrpost an die richtige Verkaufsstelle.
Die Robo-Expertin
Mit seinem Lehrling ist Chef Max Wellan so zufrieden, dass Dajana sogar nach Deutschland fuhr, um dort eine Einschulung des Apotheken-Roboters zu absolvieren. So bedient sie heute nicht nur den "denkenden Automaten", sondern kann kleine Probleme, die auftreten können, auch selbst lösen. So ist sie nach ihrer Lehre schon fix im Apotheken-Team.
Und die manchmal recht nervenaufreibende Arbeit macht ihr nichts aus. "Ich bin Alleinerzieherin und als solche sehr stressresistent", meint sie mit einem Schmunzeln. Und dann macht sie sich gleich wieder auf den Weg, denn in der Apotheke wartet schon die nächste Aufgabe für sie.
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