Reisen
Hübsch und unbekannt
Hier noch ein paar Fotos aus Budapest; sehr hübsche, teils unbekannte Ecken und Winkel. - Budapest könnte eine wunderschöne Stadt sein, aber die Erfindung des starken Mannes Orban, die "illiberale Demokratie", die sich auch noch in Richtung Personenkult und Diktatur verändert, hinterlässt eine negative Stimmung und macht Probleme. Die Großstadt Budapest war und ist traditionell liberal und weltoffen, denn hier leben die meisten gebildeten Menschen. Sie wurde dafür schon in der 1.Regierungszeit Orbans 1998-2002 "bestraft", indem wichtige Investitionen wie eine dringend benötigte U-Bahn-Linie u.a. nicht bewilligt wurden.
- Zur Zeit hat Budapest einen Orban-treuen Bürgermeister, dessen menschenverachtende Sprüche und Taten sporadisch sogar in der österreichischen Berichterstattung aufscheinen, aber es könnte sein, dass bei den Kommunalwahlen im Herbst der Kandidat der zu diesem Anlass endlich mühsam vereinten Opposition gewinnt. Für diesen Fall gibt es bereits Drohungen regierungsseits... Und die "Bestrafung" der Hauptstadt hörte auch in den letzten Jahren nicht auf. Oder war es Dummheit und Profitgier, dass Plätze mit historischem Baumbestand zubetoniert wurden? Vor dem Parlament entstand eine Betonwüste mit einem Plantschbecken (Betreten verboten); angeblich möchte man verhindern, dass unzufriedene Bürger sich etwa hinter Bäumen verstecken könnten. Dabei traut sich eh kaum jemand mehr außer den Alten zu demonstrieren. Es gibt den traurigen Spruch, dass es in der Stalin-Zeit klar war: Wenn du das und das sagst, gehst du ins Gefängnis. Heute aber weißt du gar nicht, was der Obrigkeit missfiel, und du verlierst den Job und bekommst viele Schwierigkeiten.
- Es werden unzählige gigantische Sportstätten gebaut, das Schulsystem und das Gesundheitswesen aber sind auf dem Niveau von sogenannten Dritt-Welt-Ländern. Hinter der schönen Fassade verbergen sich riesige Probleme.
Wir in Österreich sollten schätzen, dass wir in einer liberalen Demokratie leben, dank der Pressefreiheit mit Medienvielfalt, und wir sollten den Möchte-gern-Starken-Männern, die für alles eine "einfache Lösung" versprechen, nicht auf den Leim gehen.
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