Wiener Museen
Rendez-vous mit der Milliardärin
Ich habe schon öfter über das Horten Museum Wien berichtet. Die Milliardärin hat in Kunstwerke investiert, und das, was posthum versteigert werden soll, muss der medizinischen Forschung bzw. dem Erhalt des Museums im Wiener Hanuschhof zugeführt werden.
Gut so. Sie hat sich bemüht, etwas davon wieder gut zu machen, dass die Kunstsammlung ihres Ehemannes auf "arisiertem" Gut basierte. Das heißt, ihr viel älterer Mann hat in den späten 1930-er Jahren jüdischen BürgerInnen ihre Kunstwerke "abgekauft", dafür einen Mini-Bruchteil des wirklichen Wertes bezahlt. Es reichte knapp für eine Eisenbahnkarte von Deutschland in ein damals noch nazifreies Land.
Weiter bemängele ich, dass im Museum keine Tafel, keine Broschüre auf diesen schändlichen Tatbestand hinweist. Vielleicht könnte die Museumsdirektorin, Kuratorin und Horten-Freundin Agnes Husslein, immerhin namhafte Kunsthistorikerein, da aktiv werden.
Die neue Ausstellung heißt Rendez-vous. Ein Treffen mit Heidi Hortens Schätzen französischer Herkunft. Bilder von Renoir bis Chagall, von Degas über Matisse, Picasso bis Yves Klein usw. Fotos zeigen die riesigen Yachten des Paares. Auch die Villa an der französischen Mittelmeerküste ist durch Fotos und durch 1-2 eingerichtete Zimmerecken vertreten. Diese sind am wenigsten eindrucksvoll, aber auch stylisch und typisch für die 60-er-80-er Jahre - und sie bedienen den Voyeurismus des Museumspublikums.
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