Wiener Museen
Ziegenmagensteine!
Ich habe hier schon öfters die Bezoare erwähnt, diese merkwürdigen tierischen Magensteine. Wikipedia sagt, von mir ergänzt: "Ein Bezoar ist eine Verklumpung aus verschluckten unverdaulichen Materialien wie Haaren. Die unverdaulichen Fell- und Haar-Reste werden nach einiger Zeit meist hochgewürgt und ausgeworfen.
Haar-Bezoare finden sich auch im Magen oder Pansen der Rinder und anderer Wiederkäuer, aber auch zum Beispiel im Magen von Kaninchen. Offenbar sammeln sich hier die Haare an, die durch Ablecken des Fells aufgenommen werden."
Die asiatische Besoarziege (capra aegagrus) bekam ihren Namen deswegen, weil sie sehr oft solche Klumpen im Magen hat. Manche Bezoare erinnern an Holz, manche bleiben haarig, viele werden glatt und nicht von einem Stein zu unterscheiden.
In früheren Jahrhunderten dachte man, dass dieser Magenstein das Tier vor Krankheiten und Giften geschützt hätte, deswegen ließen sich Kaiser und Könige solche Bezoare aus fernen Ländern kommen. Sie wurden mit Gold, Silber, Horn, Perlmutt, Edelsteinen kombiniert als Dekorationsobjekte aufgestellt und oft auch an Trinkgefäße gekettet, weil man dachte, dass die Getränke durch die Berührung mit dem Stein entgiftet werden.
In der Kunstkammer ist eine hübsche Kollektion Bezoare zu bewundern. Einer ist sogar komplett in filigran bearbeitetes Gold gehüllt.
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