Glasbautechnik als Kunst
Gläserne Schönheiten aus Meidling
Sara Jovanovic hat sich für eine Lehre beim ÖJAB entschieden. Nun lernt die 16-jährige das Handwerk einer Glasbautechnikerin.
WIEN/MEIDLING. Als Sara Jovanovic erstmals in der Werkstatt für Glasbautechnik der ÖJAB (Österreichische Jungarbeiterbewegung) stand, war sie neugierig, was sie wohl erwarten würde. Sie hatte sich für eine viertägige Probezeit in der Meidlinger Längenfeldgasse entschlossen.
"Der Anfang war ganz schlimm für mich", erinnert sich die 16-Jährige. "Ich habe mich nur geschnitten", lächelt sie inzwischen. "Eigentlich wollte ich nicht mehr weitermachen."
"Das will ich machen!"
Aber aufgeben war keine Option für die Donaustädterin, die täglich nach Meidling pendelt. Am zweiten Tag ging es dann schon viel besser. Fachtrainer Lindorfer erklärte ihr, wie man einen Kerzenständer fertigen kann. Die 16-Jährige fing mit der Arbeit an – und diese machte ihr Spaß.
Als sie das fertige Werkstück schließlich in ihren Händen hielt, war sie begeistert. "Da wusste ich, dass ich diesen Job machen will", strahlt Sara Jovanovic im Gespräch.
Die Vitrine
Inzwischen weiß sie, was alles zur Glasbautechnik dazugehört. Etwa Glas auf Maß zu schneiden, bohren und polieren. Vor allem das Schleifen und Kleben macht ihr Spaß. "Nur das Bohren hasse ich, da rutsche ich immer ab", ärgert sich Jovanovic, die inzwischen im zweiten von drei Lehrjahren ist. Doch das lässt Fachtrainer Lindorfer so nicht stehen: "Das stimmt so nicht, du bis schon sehr gut – auch beim Glasbohren."
Das bisher größte Projekt, an dem Jovanovic gemeinsam mit ihren Kolleginnen gearbeitet hat, war eine Vitrine mit Glaseinsätzen. Dabei arbeitete sie auch erstmals mit Holz, musste den Werkstoff schleifen, sägen und auch hobeln. Natürlich wurde alles händisch bearbeitet, um auch ein Gefühl für das Holz zu bekommen.
Stolz präsentiert Jovanovic die Glasvitrine. "Dafür haben wir zwei Wochen gebraucht", so die 16-Jährige. "Das war eine Auftragsarbeit." Klar: Der Auftraggeber war Fachtrainer Lindorfer, der den "Kunden" gespielt hat, um die reale Situation in den Werkstätten zu üben. Die endgültige Form und das Aussehen haben die Lehrlinge gemeinsam entwickelt – und dem "Kunden" wieder vorgelegt.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. "Bei dem Werkstück haben wir auch einen Spiegel eingebaut", berichtet die 16-Jährige stolz. Jovanovic bereut es nicht, sich für die Lehre als Glasbautechnikerin entschlossen zu haben. Auch wenn sie ihre Zukunft eher im Büro sehe, könne sie auf jeden Fall ihre Expertise in Glasbaubetrieben einbringen, so Jovanovic.
Zur Sache
Die ÖJAB und Jugend am Werk bieten Lehrlingsausbildungen an. Infos dazu gibt es per E-Mail an office@bpi.ac.at oder unter der Nummer 01/810 73 82 17.
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