U-Bahn-Stationen in Wien-Favoriten ohne WCs
Keplerplatz bis Oberlaa: Keine funktionierende Toilette an der neuen U1-Route. Die Wiener Linien vertrösten ins nächste Frühjahr: Es kommt ein neues Toiletten-Konzept.
FAVORITEN. Mit einer großen Feier wurde die U1-Verlängerung vom Reumannplatz bis nach Oberlaa gefeiert. Die Stationen machten auf den ersten Blick einen guten Eindruck auf die Öffi-Nutzer.
"Leider haben die Wiener Linien etwas Wichtiges vergessen: An den fünf neuen Stationen gibt es keine einzige Toilette", so der Favoritner Mario. Ein dringendes Bedürfnis ließ ihn auf der Station "Altes Landgut" nach einem WC suchen – vergeblich, weder in der Station noch am Verteilerkreis wurde er fündig. "600 Millionen Euro hat die U1-Verlängerung gekostet, aber bei den Toiletten hat man gespart", ärgert sich auch Neos Bezirksrätin Christine Hahn.
Umsteige-Knoten ohne WC
Gerade bei den Stationen Troststraße und Altes Landgut ist das Fehlen der Sanitäranlagen besonders schlimm. Denn hier gibt es Möglichkeiten, umzusteigen, die viele Menschen auch nutzen. "Verschärfend kommt dazu, dass gerade die Toilette am Reumannplatz gesperrt ist, sodass die U1 in ganz Favoriten kein WC hat", so Hahn.
"Für alle WC-Anlagen in unserem Netz wird aktuell ein Betreiber gesucht", heißt es dazu von den Wiener Linien. In der ersten Jahreshälfte 2018 sollte die Vergabe abgeschlossen sein. Danach sollte in der Station #+Altes Landgut eine Toilette gebaut werden.
Betroffen von der Änderung sind sämtliche Sanitäranlagen in den U-Bahn Stationen. Diese werden von rund 70 auf 40 WCs reduziert. Nach der Maßnahmen gibt es durchschnittlich in jeder dritten U-Bahn Station eine Toilette.
Die neuen Aborte
Ziel der Erneuerung ist ein einheitlicher Standard, so die Wiener Linien. Die neuen Sanitäranlagen sollen aus Edelstahl bestehen. Der Boden wird sich künftig regelmäßig selbst reinigen.
Die Wand über dem Waschbecken oder die Edelstahltür sollen geschliffen werden und als Spiegel fungieren. Waschbecken und Handtrockner sollen in die Wand integriert verbaut werden.
Jeder Standort kostet je nach Größe zwischen 200.000 und 400.000 Euro. "Wir werden über fünf Millionen Euro in moderne WC-Anlagen investieren", so die Wiener Linien. Natürlich sollen die Toiletten auch barrierefrei sein.
Kosten: 50 Cent
Gestartet wird mit dem Umbau der älteren Anlagen, wobei die Station Altes Landgut auch bevorzugt behandelt werden soll. Bei den endgültig 40 Standorten, sechs davon mit Wartungspersonal, wird eine Benützung 50 Cent kosten.
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