EU-Schutzgebiet Tiebelmündung: Wachsende Artenvielfalt & geplante Erweiterung

Lokalaugenschein im Tiebelmündungsgebiet: LR Sara Schaar, Urike Knely, LR Ulrich Zafoschnig und Barbara Pucker | Foto: Friessnegg
12Bilder
  • Lokalaugenschein im Tiebelmündungsgebiet: LR Sara Schaar, Urike Knely, LR Ulrich Zafoschnig und Barbara Pucker
  • Foto: Friessnegg
  • hochgeladen von Isabella Frießnegg

BLEISTÄTTER MOOR (fri). Seit der Flutung des 80 Hektar großen Gebietes, die im Frühjahr 2017 eingeleitet wurde, hat sich das Gebiet zu einem Refugium der Artenvielfalt entwickelt. Zudem dient das Moor als "Filter" für die Tiebel und die bis dahin zusätzlich eingebrachten Pumpwässer.

Von 80 auf 101 Hektar

"Die Wasserqualität des Ossiacher Sees wird regelmäßig analysiert und hat sich nachweislich verbessert", sagen Harald Tschabuschnig, Leiter der Abteilung 8 – Umwelt, Wasser und Naturschutz und seine Stellvertreterin Barbara Pucker. Gemeinsam mit den Landesräten Sara Schaar und Ulrich Zafoschnig machten sie sich selbst ein Bild von der Ist-Situation.
Aktuell wird die Erweiterung des Natura 2000-Gebietes vorbereitet. "Ziel ist es sowohl das nördliche, als auch das südliche Flutungsbecken zur Gänze als Natura 2000-Gebiet auszuweisen", so die Umwelt- und Naturschutzlandesrätin. Derzeit läuft das Begutachtungsverfahren durch die Umweltabteilung. "Verläuft es positiv, wird die geplante Erweiterung des Natura 2000-Gebietes in einer der nächsten Regierungssitzungen eingebracht und im Anschluss der EU-Kommission gemeldet." Das EU-Schutzgebiet würde sich von derzeit 80 Hektar auf 101 vergrößern.

Gleichgewicht herstellen

"Mit der Flutung und Renaturierung des Bleistätter Moors wurde ein wichtiges Naturschutz-Projekt umgesetzt, mit dem der Ossiacher See sein ökologisches Gleichgewicht und viele Tiere und Pflanzen ihre Feuchtlebensräume zurückbekommen haben", so Schaar. "Mir ist es wichtig, dass eine breite Öffentlichkeit über den Mehrfachnutzen, die dieses Vorzeigeprojekt sowohl für den Naturschutz als auch den Tourismus mit sich bringt, erfährt." Tourismuslandesrat Zafoschnig sieht in der Sanierung des Bleistätter Moors und der Entwicklung des Slow Trails als Angebot für den sanften Tourismus das optimale Zusammenspiel zwischen Ökologie und Tourismus. Davon würden die gesamte Region und das Tourismusland Kärnten profitieren.

Wasserqualität verbessern

Das Bleistätter Moor galt mit einer Ausdehnung von rund 600 Hektar als eines der größten Moorgebiete Kärntens. Anfang der 1930er-Jahre wurde mit dem Bau von Entwässerungsanlagen und intensiver landwirtschaftlicher Nutzung begonnen. Diese wurde als Ursache für ein vermehrtes Algenwachstum im Ossiacher See vermutet.

Raritäten im Tier- und Pflanzenreich

Seit der Flutung ist ein attraktiver Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten entstanden. Es gibt einige Besonderheiten im Feuchtkomplex wie z.B. die nur zwei Millimeter große Bauchige Windelschnecke. Sie ist eine der 25 vorkommenden Schneckenarten.
Zudem wurden 31 Libellenarten nachgewiesen, 14 Fledermausarten – darunter die seltene Wasserfledermaus und viele Amphibien – wie Wasserfrosch, Gelbbauchunke und Laubfrosch.
Rund 200 Vogelarten konnten beobachtet werden. Darunter Raritäten wie die Berg- und Moorente, Eisvogel, Kranich, Neuntöter, Schwarz- und Braunkelchen.
Über 700 Schmetterlingsarten fühlen sich im Gebiet heimisch. 21 davon, wie der EU-weit geschützte Große Feuerfalter, gelten als vom Aussterben bedroht.
Durch verschiedene Schutzmaßnahmen konnte außerdem der Bestand der seltenen Wassernuss und der Kleinen Teichrose gesichert werden.

Geschichte: Bleistätter Moor

1959 erfolgte die Ausweisung von 30 Hektar als Naturschutzgebiet Tiebelmündung. 1970 wurden die östlich angrenzenden Flächen als Landschaftsschutzgebiet Ossiacher See-Ost ausgewiesen.
2002 erfolgte die Nominierung als Natura 2000-Gebiet von europaweiter Bedeutung nach der Vogelschutz- und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Dieses Natura 2000-Gebiet wurde als Europaschutzgebiet Tiebelmündung mit einer Fläche von rund 62,5 Hektar verordnet.
Letztes Jahr wurde die Flutung eingeleitet. Seitdem breitet sich das Wasser auf der rund 80 Hektar großen Fläche aus.

Anzeige
Ein Event für alle: THE LAKE ROCKS SUP FESTIVAL am Faaker See vom 9. -14. Mai.  | Foto: Andy Klotz Fotografie
24

THE LAKE ROCKS SUP Festival 2024
Paddelspaß für alle am Faaker See

Die Stand Up Paddel Welt blickt Anfang Mai wieder auf den Faaker See und macht das THE LAKE ROCKS Festival zu einem Event für jedermann: Es lädt zum Anfeuern, Ausprobieren und Mitpaddeln. FAAKER SEE. Villach wird einmal mehr seinem Ruf als DIE Paddelstadt im Alpen-Adria-Raum gerecht, wenn vom 9. bis 12. Mai 2024 das THE LAKE ROCKS SUP Festival zum dritten Mal in die Draustadt einlädt. Wettkämpfe, Rahmenprogramm und kostenlose Testmöglichkeiten bieten ein abwechslungsreiches Programm für...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.