Nach Neonazi-Vorwürfen
Jetzt spricht Martin Hinteregger - er wehrt sich
Martin Hinteregger ist der Fußball-Star Kärntens. In wenigen Tagen findet in Sirnitz, der Heimat des aktuell bekanntesten und besten Fußballer Kärntens, ein Fußballturnier statt - der sogenannte "Hinti-Cup". Heute Früh ließ ein österreichisches Medium aufhorchen: Geschäftlich soll bei diesem Event mit Hinteregger gemeinsam ein Rechtsextremer sitzen. Nun meldete sich der Kicker selbst zu den Vorwürfen zu Wort.
SIRNITZ. Die Organisation des Hinti-Cups wurde, so im Impressum ersichtlich (die Homepage wurde mittlerweile vom Netzt genommen), von der sogenannten Hinti Event GmbH mit Sitz in Sirnitz übernommen. Laut dem Investigativjournalisten Michael Bonvalot wurde diese GmbH von "drei gleichberechtigten Gesellschafter*innen gegründet, die jeweils 12.000 Euro eingebracht haben: Martin Hinteregger, einer Gastronomin – und FPÖ-Mann Heinrich Sickl."
Sickl als Freund der Identitären
Nun soll Letzterer nicht nur FPÖ-Gemeinderat gewesen sein, sondern auch ein besonderes Näheverhältnis zu den Identitären aufweisen und in seiner Jugend bei anderen rechtsextremistischen Organisationen Mitglied gewesen sein. Die Entrüstung war groß, im ganzen deutschsprachigen Raum wurde darüber berichtet, Hinteregger selbst sogar in eine rechtsextreme oder gar neonazistische Richtung gedrängt. Die Reaktionen der Frankfurt-Fans mehrten sich sofort (hier in einem Extra-Artikel).
Hinti: "Es ist unglaublich"
Jetzt meldete sich Hinteregger zu Wort und wird deutlich: "Es ist unglaublich, dass ein Unbekannter solche Dinge über mich behaupten kann. Ich bin ebenso wie die Familie Sickl in Sirnitz verwurzelt, ich möchte meinen Fans, Gönnern und Unterstützern von Kindesbeinen an mit dem ´Hinti-Cup´ meine Wertschätzung zeigen und mich bedanken, und habe mich aus diesem Grund um eine geeignete Location umgesehen."
Hinteregger: "Will nur Turnier veranstalten"
Er verweist darauf, dass es im Schloss Albeck in der Vergangenheit bereits unzählige Konzerte, Ausstellungen und Theateraufführungen gegeben habe. Der Frankfurt und ÖFB-Star weiter: "Ich habe keine Kenntnisse über vergangene oder zukünftige Aktivitäten seitens der Familie Sickl, ich möchte lediglich ein Fußballturnier stattfinden lassen, und mehr nicht."
"Weise Anschuldigungen zurück"
Auch zum Vorwurf, er selbst habe eine Nähe zum Rechtsextremismus weist "Hinti" scharf von sich: "Ich habe durch meine Zeit im Profifußball und auch privat Freunde auf der ganzen Welt. Ich weise Anschuldigungen, dass ich rechts orientiert bin, klar ab und setze mich weiter gegen jegliche Art der Diskriminierung ein."
Möglichkeiten werden geprüft
Die Geschätfsbeziehungen zur Familie Sickl habe Hinteregger "aufgrund des aktuellen Wissensstandes mit sofortiger Wirkung abgebrochen." Hinsichtlich des "Hinti-Cups" wolle er alternativ alle Möglichkeiten prüfen. Was das genau heißt, muss zum derzeitigen Stand noch offen bleiben.
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