Künstlerin geht für die Kunst hinter Gittern
Seit 15 Jahren widmet sich die freischaffende Künstlerin Susanne Axmann nackten Tatsachen: dem Aktzeichnen.
Das Malen und Schreiben gehören für Susanne Axmann (62) zum Leben wie das Salz zur Suppe. Das Handwerkszeug dazu hat sich die freischaffende Künstlerin auf der Hochschule für angewandte Kunst in Wien angeeignet.
Von Wien nach St. Veit
In der Bundeshauptstadt hat sie auch ihren Ehemann Heimo kennen und lieben gelernt und ist mit ihm vor Jahren nach St. Donat bei St. Veit/Glan in die ehemalige Volksschule gezogen, wo sie seither leben. Drei Söhne sind aus dieser langen Ehe hervorgegangen. Die Bandbreite ihres künstlerischen Schaffens ist sehr groß. Sie reicht von der Erwachsenenbildung, Malen, übers Schreiben bis hin zum Aktzeichnen.
Mit besonders großem Engagement leitet die Mutter dreier Söhne die Aktkurse im Amthof in Feldkirchen, im Auftrag vom Kultur Forum Feldkirchen. „In den vergangenen 15 Jahren hatte ich rund 500 Studenten in meinen Kursen im Alter zwischen 15 und 75 Jahren.
Eigener Stil
Das Besondere ist, dass immer wieder Männer sich bei den Kursen eintragen und danach auch wiederkommen“, erklärt Axmann. Eigentlich steckt in jedem Menschen eine gute Portion Kreativität von unterschiedlicher Qualität und Gabe, meint zumindest Axmann. „Schön finde ich, dass jeder Kursteilnehmer seinen eigenen Stil verwendet“, so Axmann.
Mittlerweile gibt die Künstlerin auch Kurse im Stift St. Georgen am Längsee und in der Freien Akademie für Kunst und Dichtung in Klagenfurt. Außerdem übt Axmann auch eine Referententätigkeit beim katholischen Bildungswerk aus. „Da geht die Bandbreite vom Malen mit kleinen Kindern bis zur Erwachsenenbildung“, erklärt Axmann.
In sieben Gefängnissen
Mitunter geht es im Leben der Künstlerin sehr spannend zu. „Ich arbeitete drei Jahre am Gefängnisprojekt ,Hidden art‘, das für verborgene Kunst steht, mit“, erklärt die Künstlerin. Im Rahmen dieses EU-Projektes reiste Axmann unter anderem nach Irland, um in sieben Gefängnissen in den Kunstwerkstätten Erfahrungen zu sammeln, um diese in den Vollzugsanstalten in Klagenfurt und Rottenstein umzusetzen.
Hinter Gittern wurden Workshops im Bereich Fotografie, Keramik, Malen, Zeichnen und Theater mit den Insassen organisiert. „Sie wurden sehr gerne angenommen. Für die Frauen unter den Häftlingen wurde zusätzlich ein Workshop unter dem Motto: Kreative Körperarbeit durchgeführt“, erklärt die rührige Künstlerin.
Auch in Beziehungsfragen weiß Axmann Bescheid. „In den Beziehungen war lange Zeit zu bemerken, dass Künstler sich immer Frauen für das ,normale‘ Leben suchen, die den Künstler den Rücken freihalten, um damit den Alltag so normal wie möglich zu gestalten“, sagt Axmann. Selbst ist sie mit einem Tierarzt verheiratet, der Theaterspielen zu seinem Hobby zählt. Er tritt bei der örtlichen Theatergruppe in St. Donat auf.
Eine Schreibwerkstatt
Das nächste Projekt von Susanne Axmann ist die Offene Schreibwerkstatt mit dem Kultur Forum Feldkirchen im Amthof. „Da bieten wir von 26. März bis 18. Juni vier Einheiten unter dem Motto ,Wortwerk & Schreibstatt‘ an. Die einzige Voraussetzung für die Teilnehmer ist die Freude im Umgang mit der Sprache“, erläutert Axmann. Nähere Informationen zur Schreibwerkstatt sind auf www.kultur-forum-amthof.at nachzulesen.
Von Peter Kowal
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