Nationalratswahlen 2019
Treffner: "Türkis-Grün wäre interessant"
Stellungnahmen der Partei-Obmänner zur Nationalratswahl im Bezirk Feldkirchen.
BEZIRK FELDKIRCHEN (chl). Die WOCHE Feldkirchen befragte die Bezirks-Parteiobmänner der drei stärksten Parteien zum Ausgang der Nationalratswahlen am vergangenen Sonntag.
Die türkisen Wahlsieger
Martin Treffner, Bezirks-Parteiobmann der ÖVP und Bürgermeister der Bezirkshauptstadt, bezeichnet das Wahlergebnis als "Riesen-Erfolg für Sebastian Kurz", und dass die "Abwahl vielleicht doch nicht das Wahre war". Der Erfolg sei aber nicht nur Kurz verdanken, sondern: "Alle Bezirksorganisationen haben stark Gas gegeben.“ Auf jeden Fall sei das Ergebnis "ein positives Signal für die ÖVP, egal ob auf Bundes- oder Bezirksebene". Als künftige Regierungskonstellation wäre für Treffner "türkis-grün interessant": "In Oberösterreich und Tirol funktioniert die Zusammenarbeit ja seit ein paar Jahren recht erfolgreich."
Größter Verlierer, aber zweitstärkste Partei
"Trotz bestem Bezirksergebnis für die FPÖ in Kärnten ist man natürlich enttäuscht", kommentiert Dietmar Rauter, FPÖ-Bezirks-Parteiomann und Bürgermeister von St. Urban, das Ergebnis. "In unserem Bezirk hat die FPÖ in zwei – von nur mehr neun Gemeinden österreichweit – Platz 1 erreicht. Aber auch das ist nur ein kleiner Trost." (Anm.: Sirnitz und St. Urban)
"Der Spendenskandal hat die gesamte Arbeit aller Ortsgruppen der letzten zwei Jahre - für und mit der Bevölkerung im Bezirk - überschattet. Diesbezüglich erwarte ich klare Konsequenzen auf Bundesebene", fordert Rauter. Für die Arbeit im Bezirk werde das Ergebnis "keine Auswirkungen haben, da die Bevölkerung von Wahl zu Wahl entscheidet".
Wunsch-Koalition hat Rauter keine: "Ich möchte diesbezüglich nur die Situation der FPÖ beurteilen. Mit dem Wahlergebnis hat die FPÖ sicher keinen Auftrag von den Wählern und Wählerinnen für eine Regierungsarbeit erhalten. Dies ist zu akzeptieren. Daher sehe ich die FPÖ auf Bundesebene in Zukunft in der Oppositionsrolle."
Kleine Verluste, aber nur Dritter
Herwig Seiser, Bezirks-Parteiobmann der SPÖ, dankt allen Wählern für das Vertrauen: "Ich bin sehr stolz auf das Team der SPÖ im ganzen Bezirk, das mit viel Herzblut und Einsatz für unsere Ideen eingetreten ist und einen tollen Wahlkampf gemacht hat." Zum Wahlausgang sagt Seiser: "Für mich ist das Ergebnis natürlich enttäuschend, wir haben einen Verlust hinnehmen müssen. Trotzdem: Der Wahlausgang sollte für uns Sozialdemokraten gleichzeitig eine Motivation sein, unser Profil zu schärfen und klarer auszusprechen, wofür wir stehen." Zur Frage nach einer Wunsch-Koalition: "Eine (Wunsch)-Koalition zu bilden oder auch nur zu nennen, obliegt nicht mir, sondern dem Wahlsieger Sebastian Kurz. Bis dato hat er kein sonderlich glückliches Händchen bewiesen. Ob die neue Regierung im Sinne der Menschen in diesem Land arbeiten wird, werden wir sehen, wenn es soweit ist." Erst dann ließen sich direkte Auswirkungen auf den Bezirk Feldkirchen abschätzen.
Grüne Gewinner, Neos verlieren
Neben der ÖVP sind die Grünen die Gewinner der Nationalratswahlen im Bezirk. Mit 7,28 Prozent (ein Plus von 5,47 Prozent im Vergleich zur Nationalratswahl 2017) liegen sie an vierter Stelle (Auszählungsstand Sonntag, ohne Wahlkarten). Grünen-Bezirkspartei-Obmann Christoph Gräfling spricht von einem "tollen Ergebnis und großer Freude" und insbesondere, "dass wir auch im Bezirk wieder Fuß fassen konnten". Umso erfreulicher sei der Erfolg, "da wir ja aktuell nicht im Landtag vertreten sind". "Wir konnten das Niveau wiederherstellen, das wir vor unserem Absturz hatten", betont Gräfling.
Die Neos erreichten 6,49 Prozent, müssen allerdings im Bezirk einen Verlust von 2,47 Prozent hinnehmen. Die Liste Jetzt erreichte 1,43 Prozent, was einen Verlust von 1,98 Prozent bedeutet.
Ergebnisse im Bezirk Feldkirchen (Auszählungstand 30. 9., keine Hochrechnung):
ÖVP: 35,6 % (2017: 27,35 %)
FPÖ: 24,49 % (36,77 %)
SPÖ: 23,55 % (25,23 %)
Grüne: 7,28 % (1,81 %)
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