Aber bitte mit Brille!

- hochgeladen von Ulrike Grabler
Damit Heimwerken nicht im Krankenhaus endet, sondern Spaß macht, startete das Kuratorium für Verkehrssicherheit Salzburg vergangene Woche eine Informationsreihe und gab Tipps zum sicheren Arbeiten zu Hause.
BERGHEIM (grau). „Mit Brille und Gehörschutz lassen sich schon viele Unfälle verhindern“, sagte Sicherheitsexperte Ernst Tischler im Rahmen der Informationsveranstaltung in Bergheim. „Wenige verwenden aber Schutzkleidung, weil man mit elektrischen Geräten meist nur kurz arbeitet. Schutz ist aber unverzichtbar. Gehörschäden zum Beispiel treten ja nicht sofort ein, das passiert langsam. Eine Schutzbrille sollte man immer tragen, wenn man schneidet, bohrt oder hobelt. Die kleinsten Splitter können schlimme Verletzungen verursachen. Eine optische Brille reicht nicht aus. Weite Kleidung ist bei Arbeiten mit Kreissägen gänzlich ungeeignet. Die Sekunde, die man bei Gefahr braucht, um zu reagieren, dauert zu lang – die Kreissäge ist schneller!“ Bei allen Arbeiten am Gerät selbst rät Tischler dazu, dieses auf jeden Fall immer auszustecken.
Unterschätzt werden immer noch Arbeiten an der Leiter. „Wer mit Schlapfen auf eine Leiter steigt, kann damit rechnen, dass er einen Unfall hat“, sagte Tischler. „Es ist wichtig, auf der Leiter nicht über dem Kopf zu arbeiten. Denn dabei lehnt man den Nacken zurück, schaut und riskiert einen Absturz. Da wird sogar das einfache Glühbirnen-Wechseln zur Gefahr.“
2000 Verletzte
Rund 2000 Salzburger verletzen sich pro Jahr beim Heimwerken – das sind aber nur die Fälle, die im Krankenhaus enden. Ein Viertel dieser Unfälle betrifft Hände und Füße – in den schlimmsten Fällen kommt es sogar zu Amputationen. „Ein Viertel der Unfälle passiert mit kleinen Geräten. Die meisten Unfälle sind blutende Wunden“, so Tischler.
Spaß an der Sache
„Heimwerkerunfälle kann man leicht vermeiden, darum haben wir unsere erste Veranstaltung in Salzburg organisiert. Es gibt einfache Tipps, mit denen man sicher arbeiten kann, ohne dass etwas passiert. Schließlich soll Handwerken ja in erster Linie Spaß machen“, erklärte Rainer Kolator, Leiter des Kuratoriums für Verkehrssicherheit Salzburg.
Tipps des KfV
Kreissägen
· Konzentriert und vorsichtig arbeiten.
· Saubere und scharfe Sägeblätter verwenden.
· Vor der Beseitigung von Störungen, bei Wartungsarbeiten: Maschine abschalten.
· Die Maschine nicht unbeaufsichtigt laufen lassen.
· Kreissäge nie ohne Schutzabdeckung verwenden.
· Schutzbrille, anliegende Arbeitskleidung und keine Handschuhe beim Sägen tragen.
für Bohrmaschinen
· Vor dem Bohren prüfen, ob unter der Bohrstelle eine elektrische Leitung läuft.
· Bohrer fest in Bohrmaschine (Bohrfutter) einspannen.
· Keine Handschuhe beim Bohren tragen.
· Bohrspäne erst entfernen, wenn die Bohrmaschine abgeschaltet ist.
· Bohrmaschine beim Bohren mit beiden Händen halten.
für Leitern
· Anlegeleitern mit einer Schräge von ca. 75° aufstellen
· Bei Stehleitern auf eingerastete Spreizsicherung achten
· Wenn Gegenstände auf der Leiter gebraucht werden: Taschen oder Werkzeugtransportbehälter verwenden
· Keine Balanceakte: Nicht zu weit nach links oder rechts beugen. Wenn notwendig, Leiter umstellen
· Kabel an der Leiter entlang führen, Kabel nicht über die Tritte oder die Standflächen legen, sonst macht man sich Stolperfallen
· Mit dem Gesicht zur Leiter hinauf- und hinuntergehen
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