Bajuwarengehöft bleibt den Mattseern erhalten
Für die Landesausstellung 1988 gebaut, sollte das Bajuwarengehöft eine kurze Lebensdauer haben. Jetzt wurde es innen und außen saniert und bleibt Mattsee als Attraktion erhalten.
MATTSEE. Alle paar Minuten blökt ein Schaf, während Bürgermeister Rene Kuel zufrieden über die Schilfhalme eines Dachs im Bajuwarengehöft streicht. Drei Dächer wurden mit neuem Schilf gedeckt, nachdem im September bereits die Innenbereiche saniert worden waren. "Dicht sind die Dächer immer gewesen", sagt Susanne Altenberger, die das Bajuwarengehöft pflegt. "Aber das Schilf war von einem Pilz befallen, der es langsam aufgefressen hat."
Vor mehr als zwanzig Jahren wurde das Bajuwarengehöft für die Salzburger Landesausstellung gebaut. Dafür ausgerichtet, lange stehen zu bleiben, war es nie. Weil es mittlerweile aber eine schöne Attraktion und ein Platz für Veranstaltungen ist, bezahlte die Gemeinde die Sanierung der Häuser. "Innen war es schon einsturzgefährdet." Susanne Altenberger hält ein paar morsche Holzstücke in die Luft. So wurden im Herbst neue Fundamente gegossen, der Boden höher verlegt, darunter Schotter und eine Isolierung gelegt. Auch wenn der See übergeht, steht das Bajuwarengehöft nun auf sicherem Untergrund. "Ganz Mattsee hat mitgeholfen. Die Bauern haben uns sehr viel Material gebracht und so konnten wir die Kosten wirklich niedrig halten." Die Gemeinde trug den finanziellen Rest von 20.000 Euro und ließ aktuell auch noch die Dächer sanieren. "Wir haben einen Experten aus dem Burgenland geholt. Der kam mit Schilf vom Neusiedlersee", sagt Bgm. Rene Kuel. Mit diesem Schilf wurden die Dächer der Mattseer Attraktion vom Pilz befreit. Die Restauration des Bajuwarengehöfts ist nun abgeschlossen und dieses wieder bereit für Veranstaltungen und Workshops.
In den Räumlichkeiten ist der Verein Menschenwerk zu Hause. Seine Mitglieder, so wie Susanne Altenberger, halten das Anwesen in Schuss und stellen das alte Handwerk in den Vordergrund. Sie flechten Zäune, bauen Lehmhöfe, binden Besen und Bücher oder veranstalten Brotback-Workshops.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.